Politik

Nationalratswahl: Irmgard Griss tritt für Neos an

Lang hat sie gezögert, jetzt ist es vollbracht: Irmgard Griss hat sich für eine Kandidatur bei den Neos entschieden.

Heute Redaktion
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NEOS-Chef Strolz mit Irmgard Griss
NEOS-Chef Strolz mit Irmgard Griss
Bild: picturedesk.com

Neos-Parteichef Matthias Strolz hatte gemeinsam mit Irmgard Griss für heute 10.30 Uhr eine Pressekonferenz zum Thema "Allianz für Freiheit und Verantwortung" angesetzt. Dort wurde Neos-Kandidatur von Griss verkündet, nachdem sie in den letzten Tagen offen damit geliebäugelt hatte.

Die Neos haben der ehemaligen Präsidentschaftskandidatin und Ex-Höchstrichterin Griss einen freien Listenplatz angeboten. Durch diese Wild Card kann Griss per einfachem Beschluss des Vorstands ganz ohne Vorwahl an die vorderste Stelle auf die Liste gesetzt werden.

"Ich werde am Freitag dem Erweiterten Vorstand vorschlagen, einen Antrag auf der Mitgliederversammlung einzubringen, mit Irmgard Griss gemeinsam in die Nationalratswahlen zu gehen. Irmgard Griss steht für einen werteorientierten, respektvollen Stil, der die Bürgerinnen und Bürger in den Mittelpunkt und Gemeinsames vor das Trennende stellt. Ich bin überzeugt davon, dass es wichtig und richtig ist, bei der Wahl im Oktober, den Bürgerinnen und Bürgern ein gemeinsames Angebot zu machen: Vom Parteienstaat zur Republik der Bürgerinnen und Bürger", erklärte NEOS-Chef Strolz gegenüber der "APA".

"Großer Handlungsbedarf"



Griss unterstrich bei der Pressekonferenz, dass sie sich für eine Politik einsetzen wird, die ehrlich, sachlich, mutig und verantwortungsvoll ist: "Mein Ziel ist es, die Verantwortung stärker bewusst zu machen. Politiker müssen sich ihrer Verantwortung bewusst sein – dieses Denken ist in Österreich viel zu wenig ausgeprägt. Das habe ich bei meiner Tätigkeit in der Hypo Kommission hautnah erlebt. Kein Politiker wurde zur Verantwortung gezogen. Hier gibt es großen Handlungsbedarf."

Die kurze Biografie:



Hier eine kurze Biografie der neuen Neos-Kandidatin: Geboren wurde Irmgard Griss im Oktober 1946 im weststeirischen Bösenbach. Von 1966 bis 1970 studierte sie Jus in Graz, vier Jahre später ging sie nach Harvard. 1978 machte sie die Anwaltsprüfung in Österreich, wurde letztlich aber Richterin: 1979 am Bezirksgericht für Handelssachen in Wien.

1981 wechselte sie an das Handelsgericht, sechs Jahre später an das Oberlandesgericht, 1993 an den obersten Gerichtshof, dessen Präsidentin sie von 2007 bis 2011, dem Jahr ihrer Pensionierung, war.

Griss ist Ersatzmitglied des Verfassungsgerichtshofs, Honorarprofessorin an der Uni Graz und Vorsitzende der Schlichtungsstelle für Verbrauchergeschäfte im Sozialministerium. Die Juristin ist mit einem Anwalt verheiratet, hat zwei Söhne und lebt in Graz.

Bei der Bundespräsidentenwahl kam sie auf erstaunliche 18,9 Prozent der Stimmen. Sie schied damit aber im ersten Wahlgang aus.

(GP)