Politik

Nein zur Schulschließung! Rendi-Wagner gegen Lockdown

Die SPÖ wird dem Lockdown-Gesamtpaket der Regierung im Nationalrat nicht zustimmen. Grund dafür sind die Schulschließungen.

Heute Redaktion
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Pamela Rendi-Wagner
Pamela Rendi-Wagner
picturedesk.com

Am Sonntag um 18 Uhr findet die Sitzung des Hauptausschusses des Nationalrats zur COVID-19-Notsituationsverordnung statt. Die SPÖ wird dem Gesamtpaket nicht zustimmen, wie Pamela Rendi-Wagner bei einer Pressekonferenz ankündigte.

"Schulschließungen nicht zielführend"

Die SPÖ erklärte, dass der Lockdown aufgrund der Situation in den Spitälern notwendig sei, sie wehrt sich aber gegen die Schulschließungen.

"Der Lockdown ist aufgrund der ernsten Situation in den Spitälern notwendig. Schulschließungen sind aus fachlicher Sicht jedoch nicht zielführend — sie senken nicht die Infektionsrate, aber schaden den Kindern. Aus diesem Grund wird die SPÖ dem Lockdown-Gesamtpaket heute nicht zustimmen", erklärte die SPÖ-Chefin auf Facebook.

"Kinder kein relevanter Infektionstreiber"

In einer Pressekonferenz im Vorfeld des Hauptausschusses des Nationalrats forderte Rendi-Wagner, dass die Schulen offen bleiben müssen. "Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass es grundfalsch ist, Schulen zu schließen. Sowohl nationale als auch internationale Studien belegen, dass Kinder in der Schule kein relevanter Infektionstreiber sind", so die SPÖ-Vorsitzende. "Natürlich können sich Kinder infizieren, aber wir wissen, dass Kinder verglichen mit Erwachsenen nur ein Zehntel der Infektionsrate haben."

Sie kritisierte das "Versagen der Regierung im Corona-Management". Sebastian Kurz und Co. hätten seit Monaten die Verantwortung gehabt, Sicherheitskonzepte für die Schulen zu entwickeln, um Schulen zu sicheren Orten zu machen und dazu beizutragen, dass PädagogInnen und SchülerInnen sicher sind.

Höhere Infektionshäufigkeit bei Schülern im Distance Learning 

"Doch die Regierung hat die Schulen alleine gelassen und kein Sicherheitskonzept entwickelt", so die SPÖ-Chefin. Aktuelle Ages-Daten würden belegen, dass die 15 bis 18-jährigen OberstufenschülerInnen, die bereits seit über zwei Wochen im Distance Learning sind, eine höhere Infektionshäufigkeit als in der Schule zeigen, so Rendi-Wagner.

"Allein schon durch die mangelnde Bewegung bekommen mehr Kinder Übergewicht und es kommt zu mehr psychischen Problemen. Und auch die Bildungslücke tragen Kinder wie einen Rucksack ein Leben lang mit." Die Regierung trage dafür die Hauptverantwortung.