Gesundheit

Nennen Sie sie niemals Omis!

Die Damen der Japan Pom Poms sind jenseits der 50 und haben eine gemeinsame Leidenschaft.

Sabine Primes
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Nach einem Jahr Pause wieder im Training: Die Japan Pom Poms.
Nach einem Jahr Pause wieder im Training: Die Japan Pom Poms.
Reuters

Von der Fitness dieser Damen können wir uns ein Scheibchen abschneiden. Wenn die Japan Pom Pom-Girls loslegen, rascheln die Pompons und blinken die silbernen Schuhe. Mit Mitgliedern im Alter von 60 bis 89 Jahren sind sie keine gewöhnliche Gruppe. Aber wehe, man nennt sie Omis.

Cheerleader Ü70

"Am Anfang waren wir nicht sehr glücklich darüber, als 'Oma-Cheer-Dancer' bezeichnet zu werden", sagt Fumie Takino, die temperamentvolle, energiegeladene 89-Jährige, die Japan Pom Pom vor 26 Jahren gegründet hat. Heute liegt das Durchschnittsalter der Cheerleader bei 72 Jahren. Ursprünglich wurde die Gruppe mit fünf Leuten gegründet, nachdem Takino in den Nachrichten eine Senioren-Cheer-Group aus Übersee gesehen hatte. Jetzt hat sie 17 aktive Mitglieder, die alle älter als 55 Jahre sind und für die Aufnahme ein Auswahlverfahren bestehen müssen.

Coronagemäß finden jetzt die Proben statt. Beim wöchentlichen Training, das nach einem Jahr Pause wieder aufgenommen wurde, wird zunächst die Temperatur der Mitglieder gemessen, bevor sie mit ihren Tanzübungen beginnen - natürlich mit Sicherheitsabstand.

Japans hoher Senioren-Anteil

Japan, eine der am schnellsten alternden Nationen der Welt, in der fast 30 Prozent der Bevölkerung älter als 65 Jahre sind, ist bekannt für die Langlebigkeit seiner Senioren. Aber die Akzeptanz der Mannschaft brauchte Zeit in einer Nation mit festen Vorstellungen über das Seniorenleben. "Wir gingen in einen Seniorenclub, und sie mochten uns wirklich nicht. Sie haben nicht ein einziges Mal gelächelt", erzählt Gründerin Takino.

"Wie unsere Gruppenleiterin sagt: Versuchen Sie alles", sagt Mitglied Tami Shimada. "Wenn du dich für etwas interessierst, vergiss dein Alter, vergiss die Leute, die sagen, dass es aus diesem Grund nicht gut ist".

Jetzt wird die Gruppe in Broschüren der Regierung über aktive Senioren vorgestellt, erscheint regelmäßig in Fernsehberichten und tritt in beliebten Wohltätigkeitsshows auf.

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