Wintersport

Neue Weltcup-Abfahrt soll durch zwei Länder führen

Vor der Kulisse des Matterhorns soll es zu spektakulären Weltcup-Skirennen kommen – für Männer und Frauen.

20 Minuten
Teilen
Am Matterhorn soll künftig die Weltcup-Saison eröffnet werden.
Am Matterhorn soll künftig die Weltcup-Saison eröffnet werden.
picturedesk.com

Wird künftig am Matterhorn Ski gefahren? Gut möglich ist es. Denn: Vor der Kulisse des Matterhorns soll eine Abfahrt der Superlative entstehen. Das Rennen ist bereits beim Weltverband FIS in der Vernehmlassung. Bereits im Herbst 2023 könnte das erste Weltcup-Speed-Opening in Zermatt/Cervinia durchgeführt werden. Dies teilt der Schweizer Skiverband in einer Mitteilung mit.

Die Überlegungen, am Fuße des weltberühmten Matterhorns Weltcup-Rennen auszutragen, sind nicht neu. Nun nimmt das Projekt aber konkret Fahrt auf.

Es wurden bereits diverse Meetings zwischen Vertretern des italienischen Ski-Verbands und von Swiss-Ski sowie den Bergbahnen und Tourismus-Organisationen abgehalten. Denn: Nach dem Start in der Schweiz führt die Strecke über die italienische Grenze. Unter der Leitung des Pistenbauers und Abfahrts-Olympiasiegers von 2010 Didier Défago, der die Strecken designt hat, fanden in diesem Frühjahr in der Matterhorn-Region Begehungen durch Bernhard Russi und die beiden FIS-Renndirektoren statt.

1/8
Gehe zur Galerie
    Österreichs Medaillen-Helden bei der Ski-WM 2021 in Cortina zum Durchklicken!
    Österreichs Medaillen-Helden bei der Ski-WM 2021 in Cortina zum Durchklicken!
    gepa pictures

    Geplant ist, dass Ende Oktober und Anfang November zwei Wochen Speed-Rennen total in Zermatt auf dem Programm stehen. Zuerst mit einem Wochenende Super-G, dann gefolgt von einem Abfahrts-Weekend – für Frauen und Männer notabene. Zwischen Mitte Oktober (Weltcup-Auftakt in Sölden) und Mitte November finden bislang keine Weltcup-Rennen statt, es würde folglich kein bestehender Austragungsort konkurrenziert werden.

    Urs Lehmann, der Schweizer Ski-Boss: "Die Rennen am Matterhorn brächten für den Skisport zahlreiche Vorteile. Einerseits könnte die Lücke zwischen dem Weltcup-Start in Sölden und den ersten Speed-Rennen verkürzt werden, andererseits würden sich für die Speed-Athletinnen und -Athleten aus aller Welt im Vorfeld beste Trainingsmöglichkeiten im Herzen der Alpen ergeben."

    Sein italienisches Pendant Flavio Roda erklärt: "Dies ist nicht primär ein Projekt von zwei Ländern, sondern eine Chance für die gesamte Ski-Welt. Schließlich bietet es die große Möglichkeit, künftig ein internationales Weltcup-Speed-Opening abzuhalten. Der italienische Wintersport wird alles daransetzen, seinen Teil dazu beizutragen."

    Man darf also gespannt sein. Fest steht, dass die Strecke wohl kein wilder Ritt wie etwa in Kitzbühel wird. So soll die Abfahrt jedoch mit der Länge punkten. Sie wird über 4 km lang sein und die Fahrzeit soll in etwa 2:30 Minuten betragen. Also ähnlich wie beim Lauberhorn, der längsten Abfahrt der Welt. "Ich bin den Kurs selber gefahren. Im oberen Teil hat es einen steilen, technischen Sprung", sagt Swiss-Ski-Präsident Urs Lehmann gegenüber dem "Blick". Und: "Das Mittelstück ist aufgrund des Gletschers eine rechte Gleiterpassage, aber da ist das Highlight der Grenzübergang." Der Schluss werde dann nochmals technisch anspruchsvoll.

    Was ist mit dem Lauberhorn-Rennen?

    Und wenn Zermatt kommt, was passiert dann mit der legendären Lauberhorn-Strecke? Unklar. Die "NZZ" schreibt, dass Swiss Ski am Mittwoch beantragt habe, die traditionellen Lauberhornrennen von Wengen per Saison 2021/22 aus der Weltcup-Agenda zu nehmen. Hintergrund sei ein immer heftigerer Konflikt zwischen dem Landesverband und Wengen. Zermatt also der Ersatz für Wengen? Wohl nicht. Dagegen spricht eine Aussage von Lehmann, der sagt: "Zermatt schließt eine Lücke, die sonst niemand füllen kann." Und nicht nur die: Zermatt plant eben Rennen für Männer und Frauen (in Wengen starten ja nur die Männer).

    1/40
    Gehe zur Galerie
      Die Ski-Saison der Damen 2020/21 in Bildern
      Die Ski-Saison der Damen 2020/21 in Bildern
      gepa-pictures.com
      Mehr zum Thema