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Neuer Wickel-Trend schadet Baby-Hüften

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia

Unter "Pucken" versteht man das besonders straffe Einwickeln von Babys. Das soll sie einerseits beruhigen, andererseits besteht laut Experten die Gefahr, dass dabei Fehlstellungen der Hüfte entstehen.

Unter "Pucken" versteht man das besonders straffe Einwickeln von Babys. Das soll sie einerseits beruhigen, andererseits besteht laut Experten die Gefahr, dass dabei Fehlstellungen der Hüfte entstehen.

Gerade in den ersten Wochen nach der Geburt werden immer mehr Babys eng eingewickelt, um eine warme Begrenzung zu schaffen und die Kleinen so zu beruhigen. Doch dieser fragwürdige Trend birgt Gefahren.

Hüftschäden möglich

Der deutsche Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte hat nun in einer Stellungnahme vor zu engem Einwickeln von Säuglingen gewarnt. Wichtigstes Argument: Durch das straffe "Fatschen" der Neugeborenen können Fehlstellungen der Hüfte begünstigt werden.

Bei extremen Formen des "Puckens", wo die Beine in Streckstellung aneinandergebunden werden, können die kleinen Hüftgelenke sogar ausgerenkt werden. Das Wachstum der Hüfte verlangsamt sich auf die Dauer, eine normale Ausreifung wird so verhindert.

Die Ultraschallspezialistin Tamara Seidl erzählte im "Tagesspiegel" von erschreckenden Entdeckungen: Neugeborene, die nach der Geburt noch völlig normale Hüften hatte, wiesen bei Routineuntersuchungen nach vier oder fünf Wochen plötzlich Hüftreifungsstörungen auf: "Es stellte sich heraus, dass das Kind gepuckt wurde."

Es geht doch

Die Grundlagenforschung aus der Tierwelt unterstützt die Theorien der Experten. Eltern müssen aber nicht komplett auf das "Pucken" verzichten: Den Oberkörper des Kindes, also die Arme, leicht einzuwickeln, ist kein Problem. Wichtig dabei: Der Unterkörper muss beweglich bleiben, damit das Kind die sogenannte Sitz-Hock-Stellung (wie auf dem Schoß eines Erwachsenen oder in einem Tragetuch) einnehmen kann.