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Neues Ligaformat wird "österreichische Lösung"

Heute Redaktion
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Die Verhandlungen über ein neues Ligaformat sind zu Ende und wurden am Mittwoch vom ÖFB-Präsidium bei einer Sitzung am Flughafen Wien-Schwechat beschlossen. Die große Revolution blieb wie erwartet aus, etliche Fragezeichen gibt es weiterhin.

Sowohl die Bundesliga als auch die Erste Liga werden ab der Saison 2014/15 weiterhin je zehn Vereine umfassen. Einziger Unterschied zum derzeitigen Format: In der zweithöchsten Spielklasse wird die Relegation abgeschafft, stattdessen gibt es künftig zwei Fixabsteiger. Der große Wurf ist einmal mehr nicht gelungen und damit eine große Chance vertan. Laut ÖFB wird die neue Regelung zumindest sechs Jahre bestehen. Nur der Tiroler Landesverband stimmte gegen die Lösung.

Wer wie aufsteigt bleibt unklar

Das große Anliegen der Landesverbände war es, dass die drei Regionalligameister fix aufsteigen. Dies ist bei der neuen Lösung schon einmal nicht der Fall. Nur zwei Meister steigen auf, der dritte soll finanziell entschädigt werden. Wie ermittelt wird, welche zwei Klubs aufsteigen, wurde noch nicht ausgedacht.

Dabei hätte man mit einer großen Reform endlich Weichen für stabilere Ligen schaffen können. Mit zwei Fixabsteigern steigt nur die Unruhe. Nicht auszuschließen, dass dann ein Zweitliga-Verein, der sich im Abstiegskampf befindet, über seinen Verhältnissen wirtschaftet. Durch das neue Format kann man wesentlich schneller in diese unangenehme Sitation kommen.

Amateur-Teams werden abgewertet

Große Ideen wurden verworfen, denn es gab etliche Vorschläge. Es wurde über eine Aufstockung der zweiten Liga auf 16 Mannschaften diskutiert. Ebenso gab es die Überlegung, die Bundesliga auf 16 Teams aufzustocken und die zweite Liga abzuschaffen.

Vor allem für die Bundesligaklubs bleibt die Situation für ihre Amateurmannschaften unbefriedigend. Sie dürfen weiterhin höchstens in der Regionalliga spielen. Ab 2014/15 sind aber nur mehr drei B-Teams pro Regionalliga erlaubt. Die Klubs hatten kritisiert, dass ihre Talente in diesen Ligen zu wenig gefordert werden. In anderen Ländern hat man deshalb eine eigene Liga für Amateurteams eingeführt.

Lizenzierung für Regionalliga

Die dritthöchste Spielklasse soll generell auf professionellere Beine gestellt werden. Eine Lizenzierung wird evaluiert. Dazu sollen Mindeststandards bei Infrastruktur und Spielerverträgen sowie einheitliche Bestimmungen für alle drei Regionalligen geschaffen werden. ÖFB-Präsident Leo Windtner ist zufrieden: "Leider ist damit kein Reformschritt gelungen, aber letztendlich ein Kompromiss, zu dem sich alle Parteien bekennen."