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29-Jähriger erblindet nach Dusche mit Kontaktlinsen

Heute Redaktion
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Dass er zum Duschen seine Kontaktlinsen nicht herausnahm, ist einem 29-Jährigen zum Verhängnis geworden. Er hat auf dem rechten Auge seine Sehkraft verloren.

2013 stieg Nick Humphreys von der Brille auf Kontaktlinsen um. Es war ein Schritt, den er heute bitter bereut. Weil er die Sehhilfen falsch verwendete, ist der 29-jährige Brite heute auf einem Auge blind.

Sein Leidensweg begann im Januar 2018, als er eines Morgens aufwachte und nicht mehr richtig sehen konnte. Er ging davon aus, dass er sich wohl beim Einsetzen der Linsen einen Kratzer auf dem rechten Auge zugezogen hatte.

Von Amöben übertragene Krankheit

Doch als die Beschwerden in den darauffolgenden Tagen heftiger wurden, suchte Humphreys einen Optiker auf. Dieser schickte ihn ins Royal Shrewesbury Krankenhaus nordöstlich von Birmingham. Dort entnahmen die Ärzte Gewebeproben und stellten schließlich fest, dass der 29-Jährige sich eine Acanthamoeba-Keratitis eingefangen hatte, eine seltene durch im Wasser lebende Amöben übertragene Augeninfektion.

Humphreys, der die Krankheit zuvor gegoogelt hatte, fragte einen Arzt, ob ihm nun sein Auge entfernt werden müsse. "Er schaute mich an und sagte: ‹Das könnte durchaus nötig sein›", erzählte Humphreys der "Daily Mail". "Nun war mir klar, dass es ernst war."

Die Ärzte verschrieben dem Patienten Augentropfen. Doch im März war rechts das Augenlicht plötzlich komplett weg. Im Birmingham and Midland Eye Centre gaben sie ihm stärkere Augentropfen, die er stündlich anwenden musste, auch nachts. Humphreys war arbeitsunfähig und konnte auch keinen Sport mehr treiben – einer der Gründe, weshalb er überhaupt auf Linsen umgestiegen war.

Hornhaut-Transplantation nötig

Nun folgten mehrere Operationen. Mit der ersten im Juli 2018 konnte die Infektion gestoppt werden. Doch die Sehkraft kehrte bis heute nicht zurück. An Weihnachten 2018 ging es Humphreys schließlich psychisch so schlecht, dass er sich in Behandlung begeben musste. Nun hofft er auf eine Hornhaut-Transplantation, die in etwa einem Monat stattfinden soll. Die Hornhaut eines kürzlich Verstorbenen soll ihm dabei das Augenlicht zurückgeben.

Humphreys engagiert sich inzwischen bei der britischen Organisation "Fight for Sight" (Deutsch: "Kämpfe fürs Sehen"), um seine Mitmenschen auf die Gefahren von Linsen bei unsachlautem Gebrauch aufmerksam zu machen (siehe Facebook-Eintrag).

"Hätte ich auch nur die leiseste Ahnung gehabt, dass so etwas passieren könnte, hätte ich nie Kontaktlinsen getragen", sagte Humphreys. "Es ist entscheidend, dass die Menschen wissen, dass das real ist und man es sich bei etwas so Einfachem wie Duschen einfangen kann." (jcg)