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Niedergestochene Kölner Politikerin siegte bei Wahl

Heute Redaktion
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Mit zwei Messern stach der 44-Jährige Frank S. am Samstagmorgen auf Henriette Reker und drei weitere Menschen ein. Am Tag danach gewann Reker, die mit schweren Verletzungen überlebte, im ersten Wahlgang der Oberbürgermeisterwahl. Es wird vermutet, dass die Tat des laut Gutachter zurechnungsfähigen Verdächtigen politisch motiviert war.

Mit zwei Messern stach der 44-jährige Frank S. am Samstagmorgen auf Henriette Reker und drei weitere Menschen ein. Am Tag danach gewann Reker, die mit schweren Verletzungen überlebte, im ersten Wahlgang der Oberbürgermeisterwahl in Köln mit einer absoluten Mehrheit. Es wird vermutet, dass die Tat des laut Gutachter zurechnungsfähigen Verdächtigen politisch motiviert war. 

Die parteilose und von CDU, FDP und Grünen unterstützte Reker kam auf 52,66 Prozent der Stimmen und lag damit uneinholbar über der erforderlichen absoluten Mehrheit. SPD-Kontrahent Jochen Ott, der auf 32 Prozent der Stimmen kam, gratulierte ihr zum Sieg. Viele Kölner verzichteten auf einen Urnengang, die Wahlbeteiligung lag bei 40,28 Prozent. Hier gibt es die  

Attentat bei Informationsstand

Die parteilose Bürgermeister-Kandidatin war am Samstagmorgen auf einem Wochenmarkt mit vier anderen Menschen an einem CDU-Informationsstand gestanden. Plötzlich hatte sich Frank S. auf die Gruppe gestürzt und mit zwei Messern auf die Anwesenden eingestochen. Neben Reker waren eine CDU-Politikerin, eine FDP-Ratsfrau und zwei Bürger verletzt worden.

Medienberichten am Sonntag zufolge hat ein Gutachter dem Verdächtigen Frank S. nach einer psychologischen Untersuchung volle Schuldfähigkeit bescheinigt. Wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten, gebe es keine Anhaltspunkte, dass er unzurechnungsfähig gewesen sei. Gegen ihn wurde ein Haftbefehl wegen versuchten Mordes erlassen.

Der Angreifer hatte zwei Messer dabei, ein 40-Zentimeter langes Jagdmesser und ein Butterfly-Messer. 

 

Henriette Reker ist außer Lebensgefahr. Mehr Infos im Laufe des Tages. Verletztes Teammitglied Umständen entsprechend wohlauf. TR
— Henriette Reker (@HenrietteReker)

Die 58-jährige Reker wurde am Hals getroffen und schwer verletzt. Sie war nach dem Angriff ansprechbar, gegen Samstagmittag wurde über ihren Twitter-Account verkündet, dass sie außer Lebensgefahr sei.

Täter unternahm keinen Fluchtversuch

Die "Bild" zitierte einen Augenzeugen, der sah, wie der Mann wortlos auf die Reker und in weiterer Folge auf jeden, der ihr helfen wollte, einstach. Dann sei er in der Nähe stehen geblieben und hätte ohne Fluchtversuch auf die Festnahme gewartet.