Wirtschaft

Niki Lauda erhält Zuschlag für insolvente Niki

Der einstige Gründer der insolventen Fluglinie Niki hat sie nun zurückgekauft.

Heute Redaktion
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Im dritten Anlauf gab es dann doch den Zuschlag: Niki Lauda ist wieder Eigentümer der nach ihm benannten Fluglinie. Das teilten die deutschen und österreichischen Insolvenzverwalter Dienstagfrüh mit.

Lauda sei in einem transparenten Verfahren als Bestbieter hervorgegangen, hieß es. Im deutschen Insolvenzverfahren hatte zunächst noch die spanische Billigfluglinie Vueling den Zuschlag erhalten. Die österreichischen Gläubiger waren aber einstimmig für Lauda.

Lauda hatte erklärt, er biete zusammen mit dem Reiseveranstalter Thomas Cook und dessen Flugtochter Condor. "Ich brauche einen operativen Partner, um im März fliegen zu können", sagte Lauda der Tageszeitung "Kurier".

Bei Zuschlag für Lauda "kündigen alle Piloten"

Niki-Betriebsratschef Stefan Tankovits hatte zuletzt betont, dass die Belegschaft sich den Zuschlag für Vueling wünsche. Bei einem Zuschlag für Lauda "kündigen alle 220 Piloten", ist sich Tankovits sicher. Die Hälfte der Piloten habe ohnehin konkrete Jobangebote von anderen Fluglinien.

Deutsche sehen sich nicht übergangen

Ursprünglich hatte der deutsche Insolvenzverwalter Lucas Flöther eine Übernahme durch die International Airlines Group (IAG) angepeilt. Nach nach der Eröffnung eins zweiten Verfahren in Korneuburg ist dieser Deal nun geplatzt. Man fühle sich aber nicht ausgebremst und stehe hinter der Entscheidung, dass nun Niki Lauda zum Zug kommt; diese sei schließlich in einem gemeinsamen Verfahren getroffen worden. "Das ist ein schönes Beispiel für deutsch-österreichische Zusammenarbeit", sagte Sprecher Christoph Möller.

2003 gegründet

Ex-Formel1-Star Lauda hatte die Fluglinie 2003 unter dem damaligen Namen "FlyNiki" gegründet. 2004 übernahm Air Berlin 24 Prozent der Gesellschaft. Diese Beteiligung wurde in den kommenden Jahren ausgeweitet.

Lauda selbst kündigte im November 2011 an, dass er als Vorstand von Niki zurücktreten würde. Ihm wurde ein Posten im Verwaltungsrat der Air Berlin zugesprochen, dort schied er jedoch im Januar 2013 aus.

Im August vergangenen Jahres meldete die Air Berlin beim Amtsgericht in Berlin-Charlottenburg Insolvenz an. Damit schlitterte auch die Tochtergesellschaft Niki in die Insolvenz.

(red)