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Nobelpreis geht zum ersten Mal an Toten

Heute Redaktion
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Als Medizin-Nobelpreisträger 2011 wurde ein Toter bekannt gegeben. Der Immunologe Ralph M. Steinman sollte den Preis verliehen bekommen, ließ das Komitee am Montag wissen. Doch Steinman starb offenbar am vergangenen Freitag (30. September) im Alter von 68 Jahren.

Als bekannt wurde, dass Steinmann den Nobelpreis verliehen bekommt, meldete sich die Rockefeller Universitiy in New York, wo Steinmann geforscht hatte und gab sein Ableben bekannt. Die Nachricht wurde auch von einer Sprecherin des Karolinska-Instituts in Stockholm am Montag bestätigt. Wenige Stunden zuvor war der kanadische Immunologe mit dem Franzosen Jules A. Hoffmann sowie dem US-Amerikaner Bruce A. Beutler als Preisträger genannt worden.

Dann gegann das große Rätselraten. Eigentlich können nur lebende Personen einen Nobelpreis bekommen. Diese Grundvoraussetzung war hier nicht mehr gegeben. Am Montagabend kam das Nobelpreis-Komitee endlich zu einer Entscheidung. Steinmann bekommt den Nobelpreis als erster Toter. Außerdem will die Kommission ihre Richtlinien für die Zukunft überdenken.

Bei Steinman war bereits vor rund vier Jahren Bauchspeicheldrüsenkrebs diagnostiziert worden. In Stockholm hieß es, das Nobel-Komitee hätte noch nicht vom Tod des Wissenschafters gewusst, der für die Identifizierung der Dendritischen Zellen des Immunsystems geehrt werden hätte sollen.

Am Dienstag wird der Nobelpreis für Physik vergeben. Der Österreicher Anton Zeilinger liegt ganz vorne mit im Rennen um den Preis, der mit 1,1 Millionen Euro dotiert ist.

Ebenfalls verliehen wurde der zur regulären Auszeichnung.