Welt

"Noch nie dagewesene Gefahr" – Mega-Taifun trifft auf J

Der Taifun Nanmadol bedroht Teile Japans. Es werden Windgeschwindigkeiten von 270 km/h und starke Regenfälle erwartet.

Das Auge des Taifun von der Internationalen Raumstation aus gesehen.
Das Auge des Taifun von der Internationalen Raumstation aus gesehen.
Bob Hines / NASA

Zwei Millionen Menschen in Japan wurden am Samstag aufgefordert, ihre Häuser zu evakuieren: Taifun Nanmadol nähert sich der Insel Kyushu, der Sturm stellt laut Behörden eine "noch nie dagewesene" Gefahr dar. Auf der südlichsten der vier Inseln leben rund 13 Millionen Menschen.

1/3
Gehe zur Galerie
    Der "beispiellos gefährliche» Taifun soll am 18. September die japanische Insel Kyushu erreichen.
    Der "beispiellos gefährliche» Taifun soll am 18. September die japanische Insel Kyushu erreichen.
    Twitter/Cira

    Der verheerende Taifun – von der Stärke her ein Hurrikan der Kategorie 5 – wird voraussichtlich am Sonntag auf dem Inselstaat erwartet. Er soll nach Angaben des japanischen Wetterdienstes gigantische Wassermassen und Windböen von bis zu 270 Stundenkilometern mit sich bringen. In einigen Gebieten könnte es in nur 24 Stunden etwa 500 Millimeter Niederschlag geben. Erste Ausläufer des Taifuns haben das Land bereits erreicht.

    Wie das japanische Portal "Japan Times" berichtet, gelte auf Kyushu eine Sonderwarnung. Es drohen Erdrutsche und Überschwemmungen, Zugverbindungen und Flüge seien bereits gestrichen worden. "Es besteht die Gefahr von noch nie dagewesenen Stürmen, hohen Wellen, Sturmfluten und Rekordregenfällen", sagte ein Beamter der japanischen Meteorologiebehörde. Es sei das erste Mal, dass eine solche Sonderwarnung für die Präfektur Kagoshima ausgegeben worden sei.

    "Der stärkste tropische Sturm in diesem Jahr"

    Die Behörden warnten zudem, dass einige Häuser, insbesondere im Süden Kyushus, einsturzgefährdet seien. Sie forderten knapp zwei Millionen Bewohner und Bewohnerinnen auf, in stabilen Unterkünften Schutz zu suchen und sich von Fenstern fernzuhalten.

    Die japanische Wetterbehörde gab am Samstag eine Sonderwarnung für die auf der südwestlichen Hauptinsel Kyushu gelegene Präfektur Kagoshima aus.
    Die japanische Wetterbehörde gab am Samstag eine Sonderwarnung für die auf der südwestlichen Hauptinsel Kyushu gelegene Präfektur Kagoshima aus.
    Tosei Kisanuki / AP / picturedesk.com

    "Wenn der Sturm die vorhergesagte Intensität beibehält, wird er zu den fünf stärksten Stürmen gehören, die Westjapan je getroffen haben", sagte Robert Speta, ein Taifun-Experte. Aufgrund der Satellitenbilder sei Nanmadol "der stärkste tropische Sturm, der in diesem Jahr weltweit beobachtet wurde".

    Milliardenschäden erwartet

    Auch in der Meinung der japanischen Meteorologen dürfte Nanmadol gefährlicher werden als Taifun Jebi im Jahr 2018, bei dem 14 Menschen ums Leben kamen, und Taifun Hagibis, der 2019 weitreichende Stromausfälle verursachte. Der Hurrikan werde Milliardenschäden anrichten, vermuten die Experten. Nachdem Nanmadol auf die Insel Kyushu getroffen ist, werde er in nordöstlicher Richtung über die japanischen Hauptinseln ziehen und sich durch Zentraljapan in Richtung Tokio bewegen.