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Nordkorea verlegt Rakete an die Westküste

In der Nacht auf Dienstag soll Nordkorea einen geheimen Transport durchgeführt haben. Südkorea hat in der Zwischenzeit ein Manöver abgehalten.

Heute Redaktion
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Nordkorea verlegt einer südkoreanischen Zeitung zufolge offenbar eine Interkontinental-Rakete (ICBM) an seine Westküste. Wie "Asia Business Daily" unter Berufung auf Geheimdienstkreise berichtete, wurde das mutmaßliche Geschoss am Montag in Bewegung gesetzt.

Der Transport erfolge in der Nacht, um eine möglichst große Geheimhaltung zu ermöglichen, hieß es unter Berufung auf einen Insider. Nordkorea unterhält an seiner Westküste Abschussrampen. Das südkoreanische Verteidigungsministerium bestätigte die Angaben nicht. Es hatte am Montag erklärt, der Norden sei zu neuen Raketentests bereit.

Riesiges Manöver

Die südkoreanische Marine hat großangelegte Manöver abgehalten, um Nordkorea vor jeglicher Provokation zu See abzuschrecken. An der Übung vor der Ostküste Koreas waren unter anderen die 2.500-Tonnen-Fregatte Gangwon, ein Patrouillenboot sowie ein Lenkraketen-Schiff beteiligt, wie die Marine in einer Erklärung mitteilte. "Falls der Feind eine Provokation zu See oder unter Wasser startet, dann werden wir sofort zurückschlagen und sie im Meer beerdigen", erklärte Kapitän Choi Young-chan.

Am Montagmittag kam der UNO-Sicherheitsrat in New York zu einer Dringlichkeitssitzung zusammen – auf Antrag der USA, Frankreichs, Großbritanniens, Japans und Südkoreas. Der nordkoreanische Machthaber "bettelt um Krieg", sagte die amerikanische UNO-Botschafterin Nikki Haley. Ihr japanischer Amtskollege Koro Bessho drängte das höchste Entscheidungsgremium der UNO, den "höchstmöglichen Druck" auf Nordkorea auszuüben, damit Pjöngjang sein Nuklearprogramm reduziert. Japan befürworte weitere scharfe Sanktionen gegen Nordkorea.

China und Russland

Der britische UNO-Botschafter Matthew Rycroft erinnerte daran, dass der Sicherheitsrat bereits mehrfach Sanktionen gegen Pjöngjang verhängt habe, ohne damit ein Einlenken der Nordkoreaner zu erreichen. Selten habe ein Land dem Druck der Vereinten Nationen so beharrlich widerstrebt. China und Russland zeigten sich ebenfalls skeptisch gegenüber weiteren Sanktionen, schlossen diese aber nicht aus. (red)