Österreich
Not-Wohnung für zweifache Mutter
Louisa E. flüchtete aus einer gewalttätigen Beziehung in ein Mutterkindhaus. Die Wohnungssuche danach gestaltete sich schwieriger als gedacht. Der Verein Immo-Humana half.
"Endlich kann ich ein wenig durchatmen, die Diskriminierung, die man als Alleinerziehende am Wohnungsmarkt erlebt, ist unvorstellbar", erklärt die 27-jährige Louisa E.
Mutter-Kind-Haus in Linz, Neuanfang in Wien
Seit Anfang dieser Woche hält sie die Schlüssel ihrer eigenen Wohnung in Fünfhaus in der Hand. Jetzt malt sie erstmals mit ihren zwei Söhnen (5,9) aus. Der Weg dorthin war lang und steinig. Nach einer schwierigen Trennung in Linz, zog sie letztes Jahr in ihrer Notsituation in ein Frauenhaus, dann in ein Mutter-Kind-Haus. Sie wollte nach Wien für einen Neuanfang und fand Obdach in der Wohnung einer Freundin und einen Job im Eisgeschäft Tichy.
Trotz Gehaltszettel: Keiner wollte ihr eine Wohnung vermieten
Doch eine Wohnung bekam sie trotz Gehaltszettels nicht. „Sie hatten Angst, dass ich die Miete nicht zahlen kann", erzählt sie. Dann wandte sie sich an die Immo-Humana (7., Burggasse 44). Der Verein, der seit 1997, mehr als 1.000 schwangeren Frauen und Mütter mit Kindern eine leistbare Wohnung verschaffte, fand die 47m2 Wohnung für 416 €. Die Wohnungen des Vereins sind günstiger, oft auch von Privatpersonen.
Spenden ermöglichen den Erhalt des Vereins
"Der Verein lebt von Spenden", erklärt Georg Slawik (68) Obmann von Immo Humana. Die Idee zur Gründung dieses Vereins kam ihm selbst. Eine Hausbesorgerin wurde mit Drillingen schwanger, und wurde daraufhin von dem Mieter hinausgeworfen. Er sah erstmals die Herausforderungen, die eine schwangere Frau am Wohnungsmarkt meistern musste. Das öffnete ihm die Augen und er gründete den Verein. "In einem Erstgespräch finden wir heraus, ob wir die richtigen Ansprechpartner sind", erklärt er. Die Frauen müssen über finanzielle Mitteln verfügen, die Wohnung bezahlen können. Immo-Humana sucht stets nach Mietwohnungen, ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und sammelt Spenden.
Spendenkonto: IBAN AT62 2011 1000 0304 6400