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Obama verteidigt Begnadigung von Chelsea Manning

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Bei seiner letzten Pressekonferenz im Weißen Haus hat der scheidende US-Präsident Barack Obama seine Begnadigung von Whistleblowerin Chelsea Manning verteidigt. Er kündigte außerdem an, er werde bei Donald Trumps Amtseinführung dabei sein.

Obama befürchtet nicht, dass die Begnadigung von Chelsea Manning andere zum Geheimnisverrat ermutigt, wie er bei seiner letzten Pressekonferenz im Weißen Haus sagte. Manning habe "eine harte Strafe" erhalten, die "überproportional hoch" war und einen großen Teil davon abgesessen. Zu Julian Assanges Ankündigung, er würde sich ausliefern lassen, wenn Manning begnadigt wird, sagte Obama nur: "Ich habe mich bisher nie zu Wikileaks geäußert. Ich lese Assanges Tweets nicht."

"Habe schon den Wetterbericht geschaut"

Im Gegensatz zu 50 Demokraten, die angekündigt hatten, der Amtseinführung Trumps fernzubleiben, werde er an der Zeremonie teilnehmen. "Michelle und ich werden da sein. Und ich habe mir schon den Wetterbericht angeschaut, es wird wärmer als bei meiner ersten Inauguration. Da war es richtig kalt."

Einen Rückkehr in die Politik schließt Obama für die nächste Zeit vorerst aus. "Ich will mehr Zeit mit Michelle verbringen, mit der ich heuer meinen 25. Jahrestag feiere", sagte er. "Ich will mich nicht mehr andauernd selber so viel reden hören", fügte er hinzu.

Sorge um steigende Ungleichheit

Zu den Themen befragt, die ihm Sorgen bereiten, erwähnte Obama die steigende Ungleichheit in der Gesellschaft. Rassismus floriere in Zeiten, in denen Menschen Angst haben, dass andere besser aussteigen als man selbst. Zudem zeigte er sich besorgt, dass die USA das einzige Land sind, in dem die Wahlrechte eingeschränkt statt ausgebaut werden, das sei eine Fortsetzung diskriminierender Gesetze und der Sklaverei: "Macht wählen einfacher, nicht schwieriger", so der Appell des scheidenden Präsidenten.