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"Operation: Overlord" lässt die Nazi-Zombies los

Im irrsten Film seit "From Dusk Till Dawn" kämpfen amerikanische Fallschirmjäger gegen Nazis und Untote.

Heute Redaktion
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"From Dusk Till Dawn" (1996) hat sich seinen Platz im WTF-Kabinett der Filmgeschichte redlich verdient. Salma Hayek lässt Quentin Tarantino Tequila von ihrer großen Zehe trinken, Tito & Tarantula spielen als Vampirband auf Kadavergitarren und George Clooney erklärt einem Gangsterboss, dass "Irre" nicht im Sonnenlicht explodieren. Besonders bleibt der Film aber durch seinen ungewöhnlichen Aufbau in Erinnerung. Die erste Hälfte ist ein knallharter Actionthriller, dann verwandelt sich der Streifen urplötzlich in ein Horror-B-Movie.

Bei "Operation: Overlord" verhält es sich ähnlich. In der Nacht vor dem D-Day (am 6. Juni 1944, als die Alliierten in der Normandie landeten) springen amerikanische Fallschirmjäger über einem kleinen Dorf in Frankreich ab. Pazifist Boyce (Jovan Adepo), Sprengstoffexperte Ford (Wyatt Russell) und Scharfschütze Tibbet (John Magaro) überleben den Einsatz und nehmen einen deutschen Störsender ins Visier. So weit, so Kriegsfilm-lastig. Dann aber beginnt der Horror. In der Kirche, auf deren Spitze sich der Sender befindet, basteln die Nazis nämlich an einer Zombiearmee.

Der Trailer von "Operation: Overlord":

Als "The Walking Dead"-Fan, Romero-Kenner und "Braindead"-Aficionado muss man diesen Film einfach lieben. Für Zombie-Allergiker und Kunstblut-Verweigerer sieht die Sache freilich anders aus. Wir lassen beide Seiten zu Wort kommen...

FANBOY:

Geil, geil, geil! Immer wieder dieselben alten Zombies durchs Bild schlurfen zu sehen, wird auf Dauer langweilig. Neu erfinden soll sich das Genre aber auch nicht, sonst verliert es seinen Charme. "Overlord" schafft den perfekten Spagat. Die lebenden Toten mit Hollywood's favorite villains (die Nazis geistern ja nicht erst seit "Indiana Jones" als ultimative Bösewichte durch die Kinos) zu koppeln, ist einfach genial. Gleiches gilt für den Look des Films: Düster, atmosphärisch, aber eben auch Hochglanz. Ein wahnwitziges B-Movie in schicker Aufmachung. Kultpotential!

VERWEIGERER:

Nicht mein ZomBier! Dass wieder mal Nazis als Schurken herhalten, ist schon schlimm genug. Dass die dann auch noch mit Untoten experimentieren, einfach lächerlich. Warum überhaupt die beiden brutalesten Filmgenres ever kombinieren? Kriegsfilm UND Zombie-Horror?! Klingt für mich nach einer billigen Entschuldigung, kübelweise Eingeweide und Hirnmasse durch die Gegend fliegen zu lassen. Entsprechend Beuschel-orientiert ist dann auch der Plot des Streifens. Am besten gefällt mir noch Mathilde Ollivier als Chloe. Wie die mit dem Nazi-Hauptmann (Pilou Asbæk) umgeht, das gäbe Stoff genug für einen tollen Film.

"Operation: Overlord" startet am 8. November 2018 in den österreichischen Kinos.

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