Coronavirus
ORF-Arzt fordert diese Verschärfung der Friseur-Regeln
Gesundheitsminister Rudi Anschober hat sich festgelegt: "Lockdown bis Ostern" – in dasselbe Horn stößt einer der prominentesten Mediziner des Landes.
Das halbe Land kennt Dr. Siegfried Meryn. In der ORF-Sendung "Bewusst gesund" mit Ex-Miss-Austria Christine Reiler vermittelt er Medizin leicht verständlich. Darüber hinaus ist er Mitglied der Bioethikkommission des Bundeskanzleramtes und betreibt eine Ordination in der Pelikangasse am Wiener Alsergrund.
Meryn: "Über 50 % Briten-Fälle"
Am Ende einer Woche, in der immer vitaler weitere Öffnungsschritte – etwa für Gastronomie, Hotellerie oder Kultur – noch im März gefordert werden, bremst der Mediziner die Erwartungshaltung. Die Zahlen der täglichen Positiv-Befunde werden in den nächsten Wochen weiter nach oben schnellen, prognostiziert der 66-Jährige im Interview mit der "Bunt"-Beilage der "Kronen Zeitung". "In Wien haben wir bereits über 50 Prozent der Fälle der deutlich ansteckenderen britischen Variante", so Meryn in der Sonntagszeitung.
Weiteren Lockdown-Lockerungen erteilt er eine klare Absage: "Die Zahlen werden daher weiter ansteigen. Für weitere Öffnungen ist es viel zu früh."
Video: So trägt man FF2-Maske richtig
Angesprochen auf den vom Wiener Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SP) ins Spiel gebrachte Wochenend-Lockdown schlägt er die Hände zusammen: "Bitte nicht". Nachsatz: "Es müsste dann ein echter Lockdown sein und nicht so ein österreichischer."
Eintrittstests verschärfen
Vor dem Hintergrund, dass sich mit der Südafrika-Mutation auch Menschen anstecken können, die Corona bereits überstanden haben, fordert der Allgemeinmediziner auch Zutrittstests für Genesene. Darüber hinaus fordert er in der "Krone", dass "die Testpflicht, die für Kunden gilt" (maximal 48 Stunden alter Corona-Check, Anm.) auch für Friseure gelten müsse: "Es kann ja nicht sein, dass gerade für jene, die die meisten Kontakte haben, gilt 'FFP2-Maske ODER Test', für Kunden aber beides. Da kommt der Hausverstand nicht mehr mit", so der Mediziner. Hintergrund: Friseure müssen ein Mal alle sieben Tage zum Test; das Tragen eines FFP2-Schutzes steht ihnen frei.