Sport

ORF und Fans erzwingen Ernst-Happel-Stadion

Rapid wird die Europa-League-Heimspiele nicht in "St. Hanappi" austragen. Die Gründe dafür sind nicht bloß finanzielle.

Heute Redaktion
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"Tatsache ist: Wir spielen im Ernst-Happel-Stadion", sagt Rapid-Klubservice-Leiter Andy Marek im Gespräch mit sportnet.at. Das Rapid-Quartett aus Präsident Edlinger, Sportdirektor Hörtnagl, Manager Kuhn und eben Marek hat sich für das rund 50.000 Zuseher fassende große Stadion im Prater und gegen den 17.000-Mann-Heimhexenkessel in Hütteldorf entschieden.

"Hätte keinen Freiverkauf gegeben"

Marek wischt alle Ansagen vom Tisch, es hätte vor allem das Finanzielle den Ausschlag gegeben. "Das wesentliche Argument ist: Wir können nicht so viele Rapidfans aussperren", meint er und rechnet vor: "Wir könnten von vornherein nur 15.000 Karten verkaufen, weil wir die gesamte Osttribüne den Gästen zur Verfügung stellen müssen."

"Wir haben 10.600 Abonennten und knapp 4.400 Mitglieder, und das heißt: Nur durch Mitglieder und Abonnenten wären die Heimspiele im Hanappi-Stadion voll und es könnte niemand im freien Verkauf eine Karte bekommen."

Auch ORF ist schuld

Auch die TV-Problematik hat eine Rolle gespielt. Das "kranke Theater, dass der ORF ja nicht einmal die Spiele übertragen kann" (Marek) würde heißen, dass gar nicht jeder Rapid-Fan die Spiele gegen Celtic, den HSV und Hapoel Tel Aviv im Fernsehen verfolgen kann.

"Also müssen wir so vielen Fans wie möglich die Chance geben, im Stadion zu sein."

Stadionausbau 2010 hätte geholfen

Die Frage nach dem Ausbau oder Neubau des Hanappi-Stadions wird damit neuerlich zum Thema. Marek: "Wenn wir wissen, dass in einem Jahr der Ausbau fertig ist, dann haben wir die Perspektive, dass wir in so einer Situation wie jetzt sagen können: Passt auf, in einem Jahr haben wieder mehr Leute die Möglichkeit, dabei zu sein."

Doch derzeit ist das trotz vieler Wünsche Spekulation. "Wir wollen das gerne machen, aber wann es tatsächlich umgesetzt wird, wissen wir nicht."

"Wollen das Happel voll haben"

Schon gegen Aston Villa war die Entscheidung knapp, nun aber rechnet man bei Rapid mit 40.000 bis 45.000 Zusehern. Der Rapid-Klubservice-Chef: "Die Austria hat es da leichter, im eigenen Stadion zu bleiben. Da kommen im Happel nicht so viel mehr, dass sie jemanden aussperren müssen."