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Österreicher nach Anschlag in Türkei festgenommen

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia

Für einen Österreicher klickten am Ostermontag im italienischen Mestre die Handschellen. Dem Kurden Unal E. wird vorgeworfen, Attentäter für einen Anschlag auf eine Bank in Ankara im Jahr 1995 angeworben zu haben. Der Arzt, der zuletzt in Deutschland lebte, wird in Verbindung mit der Untergrundorganisation Revolutionäre Volksbefreiungspartei-Front gebracht.

Für einen Österreicher klickten am Ostermontag im italienischen Mestre die Handschellen. Dem Kurden Unal E. wird vorgeworfen, Attentäter für einen Anschlag auf eine Bank in Ankara im Jahr 1995 angeworben zu haben. Der Arzt, der zuletzt in Deutschland lebte, wird in Verbindung mit der Untergrundorganisation Revolutionäre Volksbefreiungspartei-Front gebracht.

Laut "AP" hat der nun festgenommene 55-Jährige seinen Osterurlaub mit Frau und Kindern in Italien verbracht und ist aufgrund eines kürzlich veröffentlichten Fahndungsaufrufs kurz vor seiner Rückreise nach Österreich festgenommen worden. Laut Polizei war er völlig überrascht.
Die italienischen Behörden gaben an, dass der Österreicher in Venedig inhaftiert und später an die Türkei ausgeliefert werde. Zu seiner Familie gab es keine Stellungnahme. Er selbst soll Dienstag dem Haftrichter vorgeführt werden. Das österreichische Konsulat steht mit dem 55-Jährigen in Kontakt.

In Österreich nicht gesucht

Die italienischen Behörden sprachen von einem internationalen Haftbefehl, dem Folge geleistet worden sei. Das österreichische Außenministerium erklärte, der Arzt sei in Österreich nicht gesucht worden und es handle sich um einen 20 Jahre alten türkischen Haftbefehl. Der Mediziner soll in Österreich zunächst Asyl beantragt haben und später österreichischer Staatsbürger geworden sein.

Die Organisation Revolutionäre Volksbefreiungspartei-Front, die auch hinter der erst kürzlich erfolgten blutigen Geiselnahme im Istanbuler Justizpalast stecken soll, sorgte seit 1971 immer wieder mit blutigen Attentaten und auch Angriffen auf Banken für Schlagzeilen. Zuletzt hatten Sympathisanten der Gruppe den Istanbuler Justizpalast gestürmt und Staatsanwalt Mehmet Selim Kiraz als Geisel genommen. Die Polizei stürmte schließlich den Palast, die Geiselnehmer wurden getötet, Kiraz starb schwer verletzt im Spital.