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Österreicher sehen Zuwanderung als größte Herausfode...

Heute Redaktion
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Die Migrationspolitik dominiert die politische Themenlandschaft in der ersten Jahreshälfte 2016 in Österreich. Das Sorgenthema Arbeitslosigkeit bleibt wichtig, wurde aber laut GfK-Umfrage auf den zweiten Platz verdrängt. Die Frage der Altersabsicherung und Pensionen liegt auf Platz drei, die Besorgnis über Bildung und Gesundheits-versorgung wachsen an.

Die Migrationspolitik dominiert die politische Themenlandschaft in der ersten Jahreshälfte 2016 in Österreich. Und das, obwohl die Bevölkerung ohne Zuwanderern schrumpfen würde. Das Sorgenthema Arbeitslosigkeit bleibt wichtig, wurde aber laut GfK-Umfrage auf den zweiten Platz verdrängt. Die Frage der Altersabsicherung und Pensionen liegt auf Platz drei, die Besorgnis über Bildung und Gesundheitsversorgung wachsen an. 

Die Österreicherinnen und Österreicher sehen in der Migrations- und Zuwanderungspolitik die größte nationale Herausforderung für die Politik. 66 Prozent der Befragten (plus 40 Prozentpunkte gegenüber dem Vergleichszeitraum 2015) reihen das Thema damit vor das langjährig wichtigste Anliegen, die Sorge um den Arbeitsmarkt (2015 und 2016 gleichbleibend 35 Prozent).

Österreich war 2015 eines jener Länder der EU, die durch den Zustrom an Flüchtlingen besonders betroffen wurden. „Die Politik hat durch eine Obergrenze für Asylanträge reagiert und hat mit schärferen Grenzkontrollen die Zuwanderung etwas eingedämmt“, so Paul Unterhuber von GfK Austria.

Ohne Migration schrumpfen wir!

Ohne Zuwanderung würde die österreichische Bevölkerung bis zum Jahr 2050 von 8,6 Millionen auf 7,9 Millionen Einwohner schrumpfen. Dank Migration aber wächst die heimische Population auf 10,5 Millionen Menschen, wie aus einer am Mittwoch veröffentlichten Prognose des Instituts für angewandte Systemanalysen in Laxenburg bei Wien hervorgeht. In Osteuropa hingegen schrumpft die Bevölkerung teils massiv, schlägt das Internationale Institut für angewandte SystemanalyseAlarm.

Auch  Arbeitslosigkeit wird ernst genommen

Die Zuwanderung verdrängte das bislang wichtigste Sorgenthema, die Arbeitslosigkeit. Wie im Vorjahr äußern 35 Prozent ihre Beunruhigung darüber. Die Arbeitslosenquote steigt indes weiter: laut OECD lag der Wert 2011 noch bei 4,6%, im Jahr 2015 stieg er auf 5,7%, und im Februar 2016 erreichte die Quote bereits die 6%-Marke. "Konsumklimadaten für Österreich zeigen zwar eine Aufhellung bei den Konjunkturaussichten, ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum ist allerdings noch nicht zu erwarten. Die Sorge um den Arbeitsplatz bleibt also auf hohem Niveau", analysiert Unterhuber.
Pensionen, Bildung und Gesundheitsversorgung folgen

Ähnlich unverändert wie die Sorge um den Arbeitsplatz ist der Ausblick auf das Pensionssystem und die Altersversorgung. "Es herrscht Skepsis in der Bevölkerung und anhaltende Verunsicherung. Gründe hierfür sind Belastungen, die von den derzeitigen Pensionsbeziehern befürchtet werden und der unklare Ausblick jüngerer Generationen, mit einer ähnlichen Versorgung wie derzeit einmal rechnen zu können", so Unterhuber.

Gestiegen ist die Besorgnis über die Bildungspolitik (16 Prozent, plus 4 Prozentpunkte gegenüber 2015), genauso wie jene über die Gesundheitsversorgung (12 Prozent, plus 7 Prozentpunkte gegenüber 2015).

Gesunken ist hingegen die Sorge um die Preis- und Kaufkraftentwicklung. "Das deckt sich mit den Erwartungen der Österreicherinnen und Österreicher aus der gestiegenen Anschaffungsneigung im Konsumklima des ersten Halbjahres. Trotz verhaltener Wirtschaftskennzahlen herrscht verbreitet Optimismus und eine gute Konsumlaune", so Unterhuber abschließend.

Die im Frühjahr von GfK international durchgeführte Studie vergleicht Ergebnisse im Zeittrend und zwischen Ländern. Neben Österreich ist das Thema Migrationspolitik in den ebenfalls stark betroffenen Ländern Deutschland und Schweden auf Platz eins der nationalen Herausforderungen.