Wirtschaft

Österreichische Tomaten aus dem Thermal-Glashaus

Heute Redaktion
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 Dr.Gerhard Drexel (SPAR Vorstand), Mag. Katrin Hohensinner (GF Frutura), Manfred Hohensinner (Vater, GF Frutura).
Dr.Gerhard Drexel (SPAR Vorstand), Mag. Katrin Hohensinner (GF Frutura), Manfred Hohensinner (Vater, GF Frutura).
Bild: Philipp Enders

Drei steirische Bauern zogen ein genial einfaches Projekt durch: Sie heizen Glashäuser umweltfreundlich mit Thermalwasser und produzieren ausgezeichnete Gemüsesorten.

Wo können österreichische Tomaten im Winter wachsen? In der Steiermark. Drei Bauern aus der Oststeiermark produzieren unter dem Markennamen „Frutura" 6.000 Tonnen der besten Tomaten-, Paprika- und Gurkensorten in höchster AMA- und Bio-Qualität zu allen Jahreszeiten. Möglich macht es die Wärme aus einer eigenen Thermalquelle, die die drei Bauern selbst bohren ließen.

Manfred Hohensinner, Hans Schwarzenhofer und Franz Städtle haben im steirischen Bad Blumau eine revolutionäre Geothermie-Anlage hingestellt. Sie gilt laut Umweltexperten als Vorzeige-Beispiel für eine klimafreundliche Gemüseproduktion: Denn die regionale Erntefrische der Frutura Thermal-Gemüsewelt verursacht laut Umweltbundesamt um ca. 28.000 Tonnen weniger CO2 im Jahr als Erdgas-beheizte Gewächshäuser. Das entspricht dem durchschnittlichen jährlichen Stromverbrauch von 20.500 Haushalten in Österreich. Und aufgrund geringerer Fruchtgemüse-Importe spart Frutura eine Million gefahrene Lkw-Kilometer pro Jahr ein. Exklusiver Vermarkungspartner der leckeren Gemüsesorten in Österreich ist die SPAR-Gruppe.

Neue Jobs geschaffen

Insgesamt werden in Bad Blumau mehr als 50 Mio. Euro in die Frutura Thermal-Gemüsewelt investiert. Schon jetzt haben 150 Menschen dadurch im strukturschwachen Bezirk Hartberg-Fürstenfeld ihren grünen Vollzeitarbeitsplatz gefunden, im Endausbau werden es 200 neue Stellen sein.

Das Prinzip hinter diesem Projekt ist genial einfach. Das reichlich vorhandene Thermalwasser des steirischen Thermenlandes wird genutzt, um den gesamten Energiebedarf der Gewächshäuser umweltschonend zu decken. Das bis zu 125° C heiße Thermalwasser wird über eine Tiefenbohrung an die Oberfläche gepumpt, dort wird in einem technischen Verfahren die Wärme entnommen, ehe das Wasser über eine zweite Bohrung wieder zur Gänze in 3.500 Meter Erdtiefe rückgeführt wird. Auf diese Weise entsteht ein geschlossener Kreislauf, in dem nachhaltig Wärme gewonnen, aber kein Wasser verbraucht wird.

Partner Spar begeistert

Spar-Vorstandsvorsitzender Dr. Gerhard Drexel war von Beginn an vom Projekt überzeugt: „Heimisches Gemüse anstelle von Importen, umweltschonend angebaut und verfügbar das ganze Jahr auch in den kalten Monaten – das ist es, was sich unsere Kundinnen und Kunden wünschen. Die ersten Rückmeldungen zum süßen und vollen Geschmack zeigen uns, dass das Vertrauen in die Frutura als Produzent unserer Premium-Tomaten goldrichtig war." Ohne die Abnahme-Garantie von Spar hätte das Projekt nicht verwirklichet werden können.

Konventionell angebaute Tomaten aus der Steiermark sind ab sofort das gesamte Jahr über bei Spar erhältlich. Die Bio-Tomaten wurden bis Mitte Dezember 2017 geerntet. Die neuen Bio-Tomaten sind bereits wieder gesetzt. Bio-Fruchtgemüse aus dem Geothermie-Gewächshaus gibt es bei SPAR schon bald: Bio-Gurken ab Anfang/Mitte März 2018, Bio-Tomaten ab Anfang/Mitte April 2018.

(GP)