Wirtschaft

Österreichs Regierung auf Negativ-Watchlist

Heute Redaktion
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Montag um 16 Uhr Ortszeit (22 Uhr in Wien) ließ die Rating-Agentur Standard & Poors in New York die Bombe platzen. Allen voran Österreich, Deutschland und Luxemburg werden auf die Negativ-Watchlist gesetzt. Heißt: Kommt die EU nicht in die Gänge,werden die Genannten mit der Herabsetzung ihrer Kreditwürdigkeit bestraft.

Montag um 16 Uhr Ortszeit (22h in Wien) ließ die Rating-Agentur Standard & Poor's in New York die Bombe platzen. Österreich, Deutschland, Frankreich,die Niederlande, Finnland und Luxemburg werden auf die Negativ-Watchlist gesetzt. Kommt die EU nicht in die Gänge,droht den Genannten die Herabsetzung der Kreditwürdigkeit.

Da werden zwecks Euro-Rettung planlos Steuermilliarden verbrannt,doch echte Hilfsmaßnahmen gibt's bis heute nicht! Jetzt haben die Experten der US-Rating-Agentur Standard & Poor's (ebenso wie die EU-Steuerzahler) die Nase voll.

Offenbar als Ansporn für den EU-Gipfel Donnerstag und Freitag in Brüssel stellten sie den Europäern die Rute ins Fenster. Im Klartext: Die Euro-Staaten mit der höchsten Kreditwürdigkeit, darunter Österreich, werden auf die Beobachtungsliste für eine mögliche Herabstufung gesetzt!

Bringt das den gewünschten Erfolg, kann diese "Negative Watch" umgehend zurückgenommen werden. Vorerst müssen alle Betroffenen jedoch mit höheren Zinsen bei der Aufnahme neuer Staatskredite (Anleihen) rechnen. Ob jedoch die Pläne von Deutschlands Kanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy die US-Rater erweichen können, ist fraglich. Immerhin präsentierte das Duo "Merkozy" Montag in Paris einmal mehr Ziele, die erneut zu Endlos-Diskussionen führen dürften.

Der Wunsch nach gemeinsamen Anleihen der Euro-Staaten ist demnach Geschichte, der neue Euro- Rettungsschirm ESM soll auf Ende 2012 vorgezogen werden.Und: Defizitsünder sollen automatisch abgestraft, die Sparziele in den Länder-Verfassungen verankert werden. Wie schwierig allein der letzte Punkt umzusetzen ist, zeigt der Fall der Austro-Schuldenbremse. Finanzministerin Maria Fekter (ÖVP) spricht von "parteitaktischen Spielchen".



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