Sport

ÖSV vor Dreifachsieg bei Vierschanzentournee

Heute Redaktion
Teilen

Die ÖSV-Adler könnten bei der Vierschanzentournee einen historischen Triumph einfahren. Mit Gregor Schlierenzauer, Andreas Kofler und Thomas Morgenstern haben gute Chancen, nach dem Springen in Bischofshofen für einen rot-weiß-roten Triple-Sieg zu sorgen.



Die österreichischen Skispringer wollen der ohnedies bereits tief rot-weiß-rot eingefärbten 60. Vierschanzen-Tournee beim Finale in Bischofshofen die Krone aufsetzen und den ersten Dreifachsieg seit 37 Jahren perfekt machen. Gregor Schlierenzauer, Andreas Kofler und Thomas Morgenstern haben zudem die Chance, zum zweiten Mal in drei Jahren alle vier Konkurrenzen für Österreich zu gewinnen.

Hoffentlich hält das Wetter
Zum Spielverderber könnte aber das Schlechtwetter werden, die Qualifikation am Donnerstagnachmittag und auch der Wettkampf tags darauf waren durch ein Sturmtief mit Windspitzen bis zu 80 km/h und die erwarteten erheblichen Neuschneemengen gefährdet. Ungeachtet dessen geht Spitzenreiter Schlierenzauer mit 17 Punkten Vorsprung in den Abschlussbewerb am Dreikönigstag. Titelverteidiger Morgenstern liegt 36,1 Punkte zurück und hat seinerseits 10,8 Zähler Guthaben auf den ersten Nicht-Österreicher, den Norweger Anders Bardal.

Kofler jagt Schlierenzauer
Den am Bergisel um rund fünf Punkte geschrumpften Polster auf Kofler bezeichnete Schlierenzauer zwar als beruhigend, er sei sich aber bewusst, dass noch nichts entschieden ist. "Ich bin dem Sieg einen Schritt näher gekommen, aber er ist noch nichts gewonnen. Ich werde versuchen, das in Bischofshofen durchzuziehen und nicht taktieren. Man hat gesehen, wie schnell es gehen kann", betonte der Auftakt-Doppelsieger von Oberstdorf und Garmisch und meinte damit den in Innsbruck von Gesamtrang drei auf acht abgerutschten Japaner Daiki Ito.

Schlierenzauer "will es durchziehen"
Schlierenzauer kommt erstmals als Führender nach Bischofshofen, bei seinen ersten beiden Teilnahmen wurde er nach Halbzeitführung jeweils im dritten Bewerb überholt. Im sechsten Anlauf soll es nach Großschanzen- und Skiflug-WM-Gold, dem Gesamtweltcupsieg nun auch mit dem Traditionstitel klappen. "Ich bin mir sicher, es wird wieder eine Bombenstimmung gehen, das werde ich aufsaugen und meinen Weg durchziehen", bekräftigte Schlierenzauer, der 2008 beim windigen Finale abstürzte und nur 42. geworden war.

Erster Dreifachtriumph seit 37 Jahren?
Der Sieg und damit nach den jüngsten Triumphen von Wolfgang Loitzl, Kofler und Morgenstern erstmalig vier in Serie für eine Nation steht wohl außer Frage. Gelingt es zudem, die Tripleführung zu verteidigen, wäre der erst dritte Dreifacherfolg für ein Land in der Tournee-Historie perfekt. 1954/55 schaffte das ein finnisches Trio, 1974/75 standen die Österreicher Willi Pürstl, Edi Federer und Karl Schnabl gemeinsam am Siegespodest. ÖSV-Doppelsiege hat es auch erst zweimal gegeben, zuletzt 1985/86, als Ernst Vettori vor Franz Neuländtner gewann.

Pointner zieht den Hut
Historische Dimensionen hat die 60. Auflage für die ÖSV-Mannschaft ohnehin längst. Sieben von bisher neun möglichen Podestplätzen, ein Dreifach- und zwei Doppelsiege stellen Einmaliges bei der Traditionsveranstaltung dar. Das macht ÖSV-Cheftrainer Alexander Poitner natürlich besonders stolz. "Hut ab davor, was Schlierenzauer, Kofler und auch Morgenstern bei dieser Tournee leisten", betonte Pointner nach dem 55. rot-weiß-roten Tagessieg bei der Tournee, dem bereits 17. in seiner seit 2004 dauernden Amtszeit.

Alle vier Tourneebewerbe gingen zuletzt 2009/10 an Rot-Weiß-Rot, als Kofler (Oberstdorf), Schlierenzauer (Garmisch, Innsbruck) und Morgenstern (Bischofshofen) erfolgreich waren. Der Gesamtsieger hieß damals Kofler, Schlierenzauer wurde Vierter.

APA/red.