Wirtschaft

ÖVP will Landesstudios nicht zusammenlegen

Heute Redaktion
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Die SPÖ hat - aus Spargründen - die Zusammenlegung der ORF-Dependancen in den Bundesländern angeregt, von der ÖVP kommt umgehend ein Nein. Der schwarze Generalsekretär Gernot Blümel findet die Idee der roten Kultursprecherin Elisabeth Hakel "höchst eigenartig" und "in die vollkommen falsche Richtung gehend".

Die SPÖ hat - aus Spargründen - die Zusammenlegung der ORF-Dependancen in den Bundesländern angeregt, von der ÖVP kommt umgehend ein Nein. Der schwarze Generalsekretär Gernot Blümel findet die Idee der roten Kultursprecherin Elisabeth Hakel "höchst eigenartig" und "in die vollkommen falsche Richtung gehend".

"Ich hoffe sehr, dass diese neuen Zentralisierungsfantasien eine Einzelmeinung in der SPÖ darstellen", so Blümel.

Lieber bei US-Serien sparen

"Sowohl für die Politik als auch für die Medien muss gelten, dass sie so direkt und unmittelbar wie möglich für die Menschen gemacht werden. Je näher dran, umso besser. Das ist gelebter Föderalismus und Bürgernähe", so der ÖVP-Generalsekretär. "Wenn es darum geht, beim ORF einzusparen, dann sollte man sich eher überlegen, beim Kauf von amerikanischen Filmen und Serien den Sparstift anzusetzen."

Davor hatte der burgenländische ORF-Landesdirektor Karlheinz Papst Kritik an den Forderungen Hakels geübt.

ORF wehrt sich

Auch das ORF-Management erteilt den roten Überlegungen eine Absage. "Der ORF braucht neun Landesstudios. Ein Blick auf Erfolge, Quoten in Fernsehen und Radio und die geringen Kosten macht sicher", so Finanzdirektor Richard Grasl. "Die Landesstudios produzieren die quotenstärkste TV-Sendung, den meistgehörten Radiosender und kosten pro Studio weniger als 1,5 Prozent des ORF-Gesamtbudgets. Warum man gerade hier die Existenzfrage stellt, ist für mich eine Themenverfehlung", sagt Grasl.

"9 Landesstudios für ein kleines Land"

Die SPÖ-Abgeordnete Elisabeth Hakel hatte davor den ORF gewarnt, Einsparungen, die ihm aus dem Entfall der Gebührenrefundierung für Rundfunkbefreiungen erwachsen, bei heimischen Filmproduktionsaufträgen einzusparen. Hakel schlug stattdessen vor, dass der ORF Landesstudios zusammenführt und gemeinsame Studios für mehrere Länder betreibt. " Da geht es um Unsummen in der Administration", so Hakel.