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Paisley kam mit riesiger Zunge zur Welt

Heute Redaktion
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Bild: Screenshot Youtube/PatrynWorldLatestNews

Kaum auf der Welt, drohte die kleine Paisley Morrison-Johnson aus dem US-Bundesstaat South Dakota schon zu ersticken: Ihre Zunge war viel zu groß für ihren winzigen Mund. Das Mädchen kam mit dem Beckwith-Wiedemann-Syndrom zur Welt, einem Gendefekt, der dem Säugling eine Zunge von der Größe eines Erwachsenen bescherte.

Kaum auf der Welt, drohte die kleine Paisley Morrison-Johnson aus dem US-Bundesstaat South Dakota schon zu ersticken: Ihre Zunge war viel zu groß für ihren winzigen Mund. Das Mädchen kam mit dem Beckwith-Wiedemann-Syndrom zur Welt, einem Gendefekt, der dem Säugling eine Zunge von der Größe eines Erwachsenen bescherte.

Da der Muskel viel zu groß für den winzigen Mund der Neugeborenen war, konnte sie weder richtig essen, trinken und auch den Mund nicht schließen. Deshalb musste sie in den ersten Monaten künstlich beatmet und über eine Nasensonde ernährt werden.

Doch das war für Paisley und ihre Eltern Madison Kienow und Shannon Morrison-Johnson bei weitem noch nicht das Schlimmste: Die Zunge war so groß, dass die Ärzte befürchteten, sie könnte daran ersticken, berichtet "Caters-News".

Muskelfleisch wurde entfernt

Als Paisley schliesslich sechs Monate alt war, verkleinerten die Ärzte die Zunge in einer Operation. Dafür entfernten sie in der Mitte und an den Seiten jeweils ein Stück des Muskels. Doch die Zunge wuchs erneut auf die doppelte Größe an.

Vier Monate später legten die Ärzte Paisley erneut unters Messer. Dieses Mal entfernten sie mehr Muskelfleisch - mit Erfolg. Seitdem ist ihre Zunge nicht mehr so stark nachgewachsen und verhindert nicht mehr, dass sie essen oder aus einem Fläschchen trinken kann.

Alle 3 Monate zum Arzt

Gebannt ist die Gefahr jedoch noch nicht: Einerseits könnte Paisleys Zunge erneut wachsen, andererseits haben Patienten mit BWS ein erhöhtes Risiko, an Krebs zu erkranken. Deshalb wird das heute 16 Monate alte Mädchen alle drei Monate untersucht. Mit acht Jahren sinkt das Risiko, dass sich ein Tumor bildet, deutlich.
Das BWS ist ein genetisch bedingtes Grosswuchs-Syndrom, das mit Fehlbildungen und Tumoren verbunden und auf eine Genmutation zurückzuführen ist.

Erstmals berichtete 1964 der deutsche Arzt Hans-Rudolf Wiedemann über einen Fall mit vergrösserter Zunge und grenzte sie von anderen Symptomen ab. 1969 beschrieb der US-Mediziner J. Bruce Beckwith die gleiche Form. Daher wird das Syndrom, das Wiedemann zuerst als EMG-Syndrom bezeichnete, heute als Beckwith-Wiedemann-Syndrom bezeichnet.