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Panamas Ex-Dikator Noriega ist gestorben

Er regierte das Land von 1983 bis zur US-Invasion 1989: Jetzt starb Panamas Ex-Machthaber Manuel Noriega im Alter von 83 Jahren. Er war schwer krank.

Heute Redaktion
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Der Ex-Diktator starb Dienstagnacht , er litt seit Monaten unter an den Folgen einer Gehirntumor-Operation.

Noriega war 1992 von einem US-Gericht wegen Drogenhandels, Schutzgelderpressung und Verschwörung zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden, seither saß er hinter Gittern.

Im März dann die Diagnose: gutartiger Gehirntumor. Noriega wurde ins öffentlichen Krankenhaus Santo Tomas überstellt und operiert. Seine Genesung durfte er in Hausarrest verbringen.

Die OP wurde zunächst als "Erfolg" bezeichnet. Dann kam es aufgrund von Nachblutungen aber zu Komplikationen, von denen sich Noriega nicht mehr erholte.

Vom Freund der USA zum Feind

Noriega war von 1983 bis 1989 Panamas Machthaber. Er galt vorerst als wichtiger Informant des US-Geheimdienstes CIA, war gleichzeitig aber dick im Drogengeschäft tätig. Unter seinen Freunden: Kubas Fidel Castro und Kolumbiens Drogenboss Pablo Escobar. Schnell galt er in den USA als Feind, 1988 wurde Anklage gegen ihn erhoben.

Als Noriega bei der Präsidentenwahl 1989 Schlägertrupps ausschickte und damit einen Machtwechsel verhinderte, ordnete US-Präsident George H.W. Bush einen Militärschlag an, schickte 20.000 Soldaten, um Noriega zu stürzen. Beim Militäreinsatz wurde Noriega gefangengenommen, in die USA gebracht und zu 30 Jahren Haft verurteilt.

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Manuel Noriega bei seiner Überstellung 1990 in die USA

Nach der Haft in den USA, wurde Noriega erst an Frankreich ausgeliefert und wegen Geldwäsche verurteilt, 2011 nach Panama gebracht. Seither verbüßte Noriega dort eine Freiheitsstrafe wegen des sogenannten Massakers von Albrook.

"Zu Gott gefunden"

Zuletzt packte Noriega die Reue. Er habe in seiner langen Haft viel Zeit zum Nachdenken gehabt und zu Gott gefunden, sagte er 2015 in einem Fernsehinterview. "Ich bitte alle um Vergebung, die sich durch meine Taten angegriffen, geschädigt oder gedemütigt fühlen".

Panamas Präsident Juan Carlos Varela postete auf Twitter: "Mit Noriegas Tod werde ein Kapitel der Geschichte des Landes abgeschlossen".

(isa)

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