Wintersport

Pannen-Serie! Olympia-Held scheitert am vierten Tor

Johannes Strolz erlebte bei Olympia den kometenhaften Aufstieg zum österreichischen Ski-Helden. Derzeit ist er per Sie mit der Ziellinie.

Sebastian Klein
Johannes Strolz rutscht auf seinem Skischuh aus.
Johannes Strolz rutscht auf seinem Skischuh aus.
JEAN-CHRISTOPHE BOTT / Keystone / picturedesk.com

Vor knapp einem Jahr ging der Stern von Johannes Strolz bei den Olympischen Spielen in Peking auf. Zwischenzeitlich bereits aus allen Kadern gestrichen, zwangsläufig zum eigenen Wachser umfunktioniert, eroberte der Vorarlberger im Reich der Mitte sensationell zwei Mal Gold, ein Mal Silber.

Einen Monat vor der anstehenden Ski-WM kämpft der Techniker nun mit seiner Form. Saisonübergreifend konnte er die letzten fünf Slaloms nicht beenden. Am Sonntag scheidet er in Adelboden im vierten Saisonslalom in Folge aus.

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    GEPA

    Strolz verzagt

    Besonders Bitter: Sein Ausrutscher passiert ihm unmittelbar nach dem Start in den zweiten Durchgang. Lange vor den Schlüsselstellen liegt Strolz im Schweizer Kunstschnee. Das Malheur passiert beim vierten Tor.

    Strolz: "Wie soll ich sagen. Wenn man beim zweiten oder dritten Tor ausscheidet, muss es irgendwie gröber fehlen. Ich bin ratlos. Ich ärgere mich über die blöden Fehler. Ich weiß, dass ich es besser kann. Ich weiß, dass ich schon größere Hürden überwunden habe."

    Der ÖSV-Star übt im Zielraum, den er zuvor abseits der Tore im Bummeltempo erreichte, harsche Selbstkritik: "Da muss ich mich massiv bei der Nase nehmen. Zu ungeduldig im Schwungansatz."

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      Picturedesk, Gepa

      Den Grund glaubt er zu kennen: "Ich denke, dass es eher eine Kopfsache ist. Ich muss mich bemühen, dass ich trotzdem geduldig bleibe. Es ist nicht so leicht, dass man attackiert und trotzdem ruhig bleibt. Material und die Technik passen. Ich muss mich jetzt bemühen, dass ich das umsetze. Ich kann mir im Endeffekt nur selber helfen. Ich kann schnell fahren. Aber, wenn man dann am Start steht, muss ich es einfach selbst im Griff haben, mich am Kragen packen."

      Die Pannen-Serie hat sich ihm eingebrannt. Strolz: "Es kostet viel Überwindung und viel Kraft. Ich bin jetzt wieder in dieser Situation. Aber das gehört scheinbar zu mir dazu."

      Feller: "Sport haut dir in die Fresse"

      Aufmunternde, verständnisvolle Worte gibt es aus dem eigenen Team. Manuel Feller wird in Adelboden Siebenter, spricht vom letzten Risiko, das die Konkurrenz einging, ihm gefehlt habe. Auf das neuerliche Aus seines Kollegen angesprochen, sagt Feller: "Der Sport haut dir immer wieder in die Fresse. Ich kann mich da hineinfühlen. Ich habe das auch hinter mir. Die Form passt aber." Damit spricht er wohl den schnellen Trainingsschwung von Strolz an, der auch in Teilpassagen im Weltcup hervorblitzt.

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