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Papa ist ein Mörder: Kindern Wahrheit erzählen

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia/Symbolbild

Väter, die vor den Augen ihrer Kinder morden oder schwere Gewalttaten verüben, fügen diesen massives seelisches Leid zu, das sie ein Leben lang begleitet.

verüben, fügen diesen massives seelisches Leid zu, das sie ein Leben lang begleitet.

Ein mitzuerleben, hinterlässt bei Kindern schwere seelische Wunden. Die Grundfeste sind erschüttert. Wichtig sei zunächst, die Kinder und Jugendlichen in eine geschützte Umgebung zu bringen, die Sicherheit und Stabilität vermittelt.

Doch hier entsteht ein Dilemma: Denn einerseits sind Angehörige wichtig, weil sie vertraut sind, gleichzeitig sind sie aber auch involviert und kämpfen mit ihrer eigenen Trauer.

Kinder reagieren auf Schockerlebnisse nicht wesentlich anders als Erwachsene. Die Gefühlspalette reicht von "aus der Realität herauskippen", keine Reaktion zeigen, so tun als ob nichts wäre, Angst haben bis hin zu Trauer und Wut.

Besonders schwierig ist es laut der "Boje"-Expertin bei Familiendramen, bei denen der Täter auch eine positiv besetzte Rolle hat: "Das kann Schuldgefühle beim Kind auslösen. Die Kleinen beziehen viel auf sich und denken, sie seien Schuld, weil es eine Auseinandersetzung gab oder sie hätten den anderen Elternteil besser schützen müssen."

Wahrheit ist wichtig

In der Bearbeitung der traumatischen Erlebnisse ist es erforderlich, mit den klar und wahrheitsgemäß darüber zu reden - in kindgerechten Worten, wie Experten betonten. Auch die Tatsache, dass der Papa deshalb im Gefängnis sitzt, nicht mehr heraus kann und eingesperrt ist, gehört besprochen. Kinder fürchten womöglich auch, dass noch jemand ermordet wird.

Wie sehr ein Kind an diesen traumatischen Erlebnissen leidet und ob es darüber jemals hinwegkommen kann, lässt sich nicht vorhersagen. Es hängt von den bisherigen Erfahrungen und eventuellen Vortraumatisierungen ab, ob das jemals in Therapie bewältigt werden kann.

Jemals wieder glücklich?

Uneins sind die Experten bei der Antwort auf die Frage ob ein derart traumatisiertes Kinder jemals wieder glücklich werden kann.

Mit der Situation Frieden schließen - das kann ein Ziel sein, meinte Psychiater Vavrik. Ob ein Klient dieses allerdings erreicht, sei sehr unterschiedlich. Es komme auf die persönliche Resilienz an - die Fähigkeit widerliche Umstände oder schwere Lebenskrisen zu bewältigen.

Der Psychiater beschrieb den Prozess der Therapie als lange Arbeit an der Innenwelt.