Wien

Kein Geld, weil Wiener Papa zu lange in Karenz blieb

Der Wiener Philipp Naderer-Puiu und seine Frau bekommen den Partnerschaftsbonus von 1.000 Euro nicht, weil der Papa 14 Tage zu lange in Karenz blieb.

Sandra Kartik
Teilen
Philipp Naderer-Puiu blieb 14 Tage"zu lange" mit seinem Sohn Gregor in Karenz.
Philipp Naderer-Puiu blieb 14 Tage"zu lange" mit seinem Sohn Gregor in Karenz.
Karolina Horner

Sie führen eine Ehe auf Augenhöhe: Schon bei ihrem ersten Kind teilten sich Philipp Naderer-Puiu (34) und seine Frau Luiza (30) alles – die Aufgaben und die Karenzzeit. Als nach ihrer erstgeborenen Tochter vor eineinhalb Jahren Sohn Gregor auf die Welt kam, war klar, dass sie wieder halbe-halbe machen. "Ich habe ursprünglich mit meinem Chef ausgemacht, dass ich sechs bis acht Monate in Karenz gehe. Dann wurde der Partnerschaftsbonus eingeführt, ein Geld, das wir gut gebrauchen können. Wenn wir uns das Kinderbetreuungsgeld 50/50 teilen, also jeder genau gleich lange in Karenz geht, bekommt jedes Elternteil 500 Euro zusätzlich", erzählt der Diplomingenieur in "Heute"

Philipp Naderer-Puiu fällt wegen zu langer Karenz um 1.000 Euro um.
Philipp Naderer-Puiu fällt wegen zu langer Karenz um 1.000 Euro um.
privat

Doch genau um diese 1.000 Euro fällt die Familie nun um, weil Naderer-Puiu zwei Wochen zu lange in Karenz war. "Es ist ein Bürokratie-Irrsinn", ärgert sich der engagierte Papa. "Das System ist nicht darauf angelegt, dass Väter in Karenz gehen". Auf Twitter schreibt er: "Ich werde als Vater dafür bestraft, dass ich statt 60:40 sogar 63,86 zu 36,14 Prozent das Kinderbetreuungsgeld bezogen hab." Denn was das Ehepaar nicht wusste: Um den Partnerschaftsbonus zu bekommen, müssen die Eltern auf den Tag gleich lang in Karenz gewesen sein, bzw. das Kinderbetreuungsgeld bezogen haben. 

"Kein Geld wegen Kaiserschnitt"

Ebenfalls nicht auf den ersten Blick ersichtlich: Das Wochengeld, das Frauen während des Mutterschutzes bekommen, wird aus dem Karenzgeld rausgerechnet. "Weil meine Frau bei der Geburt einen Kaiserschnitt hatte, war sie vier Wochen länger im Mutterschutz und bekam das Wochengeld entsprechend länger." Somit stimmte die 50-50-Rechnung nicht mehr. "Wegen des Kaiserschnitts gibt es weniger Geld. Dafür wären wir belohnt worden, wenn meine Frau, die selbstständige Fotografin ist, länger in Karenz gegangen wäre".

Mehr zum Thema