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Papst telefoniert mit Assad und verlangt Frieden

Heute Redaktion
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Bild: ANSA / AP

Während die Staats- und Regierungschefs der Gruppe der 20 (G-20) am Freitag im russischen Sankt Petersburg zusammenkamen, soll der Papst mit Syriens Diktator Bashar al-Assad telefoniert haben, um ihn zu friedlichem Verhalten zu bringen. Währenddessen will Barack Obama weiterhin angreifen und Wladimir Putin stellt sich quer. Angela Merkel zeigte sich skeptisch: Sie wolle "die Erwartungen nicht zu hoch schrauben".

Während die Staats- und Regierungschefs der Gruppe der 20 (G-20) am Freitag im russischen Sankt Petersburg zusammenkamen, soll der Papst mit Syriens Diktator Bashar al-Assad telefoniert haben, um ihn zu friedlichem Verhalten zu bringen.  Währenddessen will Barack Obama weiterhin angreifen und Wladimir Putin stellt sich quer. Angela Merkel zeigte sich skeptisch: Sie wolle "die Erwartungen nicht zu hoch schrauben".

Der Papst habe den syrischen Diktator am Mittwoch darum gebeten, er solle "alles mögliche unternehmen, um die Angriffe gegen die Rebellen zu stoppen und eine versöhnlichere Politik einzuschlagen", berichtet die Online-Ausgabe der Tageszeitung "Clarin" am Donnerstag, wobei sie sich auf nicht näher genannte "Quellen aus dem Vatikan" beruft.

Eine offizielle Bestätigung für das Telefonat gibt es laut einer Kathpress-Meldung vom Donnerstag bisher nicht. Vatikan-Sprecher Federico Lombardi hat den Medienbericht am Donnerstag zurückgewiesen.

Merkel will Krieg auf politischem Weg beenden

Der Krieg müsse beendet werden, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel, betonte aber, dass dies nur politisch zu erreichen sei. Deutschlands Möglichkeiten würden sich auf "humanitäre Hilfe und politische Unterstützung" beschränken. Eine Beteiligung an einem Militäreinsatz schloss sie in jedem Fall aus.

Papst: G20 müssen Massaker verhindern

In einem Brief an den russischen Präsidenten Wladimir Putin rief Franziskus die in St. Petersburg versammelten Staats- und Regierungschefs der G20-Gruppe auf, sich für den Frieden in Syrien einzusetzen. Eine militärische Lösung sei ein "aussichtsloses Unterfangen". Die Vertreter der G-20-Staaten dürften nicht "untätig" bei der Suche nach einer Friedenslösung bleiben, um "ein Massaker zu verhindern", hieß es nach einer Mitteilung des Vatikans in dem Schreiben des Papstes.

Die USA werfen Assad vor, am 21. August in der Nähe der syrischen Hauptstadt Damaskus das Nervengas Sarin eingesetzt zu haben. Die Suche nach Lösungen ist auch wegen des schlechten Verhältnisses zwischen den USA und Russland schwierig.

Russland und China blockieren weiter

Der Gastgeber, Russlands Präsident Wladimir Putin, hat vor allem ökonomische Themen auf die Tagesordnung gesetzt. Doch auch der Bürgerkrieg in Syrien wird nach dem mutmaßlichen Giftgasangriff zur Sprache kommen. Einen Militärschlag lehnt Putin nach wie vor kategorisch ab und fordert stattdessen "klare Beweise" für einen Giftgas-Einsatz durch das Assad-Regime.

Auch China blockiert eine UN-Resolution mit seinem Veto. Der chinesische Vizefinanzminister warnte in Sankt Petersburg, es könne nur eine "politische Lösung" für den Konflikt geben.

Obama sucht Verbündete

US-Präsident Barack Obama suchte im Vorfeld des Gipfels weiter Unterstützer für einen Militärschlag gegen Syrien.  Auch China bremst im UNO-Sicherheitsrat als Vetomacht. Vor St. Petersburg hat er die schwedische Hauptstadt Stockholm besucht.

Dort erhielt Obama von den nordischen Staaten Rückendeckung für seine Haltung im Syrien-Konflikt. Die Regierungschefs von Schweden, Norwegen, Dänemark und Island sowie der finnische Präsident sicherten Obama nach ihrem Treffen in Stockholm in einer gemeinsamen Erklärung politische Unterstützung für eine "starke Reaktion" auf Giftgaseinsätze in Syrien zu.

Obama war am Mittwoch durch ein .