Paralympics-Siegerin: "Strache ein Rückschritt"

Ihre aktive Karriere beendete sie im Sommer. Jetzt erklärte Österreichs Ex-Skifahrerin Claudia Lösch, warum. Im "Kurier-Sportpodcast" übte die neunfache Medaillengewinnerin bei Paralympics harte Kritik am Internationale Paralympische Komitee und dem heimischen Sportminister Heinz-Christian Strache.

Das Komitee bezeichnete Lösch als "größenwahnsinnig", "fragwürdiges Projekt". Das IPC solle für die Sportler da sein, verlange von den Sportlern und Verbänden aber so viel, dass die Arbeit dadurch beeinträchtigt werde. "Es geht sehr viel den Bach runter."

Während ihrer aktiven Zeit habe sie sich politisch noch etwas zurückgehalten, "weil man in gewisser Weise auch abhängig ist von den Führern dieser Republik." Jetzt will sich Lösch kein Blatt vor den Mund nehmen.

Kritik an Sportminister Strache

"Mein Eindruck ist, dass der Behindertensport sehr stark von individuellen Persönlichkeiten abhängig ist", sagte Lösch. "Susanne Riess-Passer war für uns damals mit Sicherheit ein Glücksgriff. Sie hat als Ministerin sehr viel für uns getan. Dann sind einige Minister gekommen, die sehr gut für uns gearbeitet haben, aufbauend auf der Arbeit von Riess-Passer."

"Momentan habe ich wirklich das Gefühl, dass wir mit Herrn Strache einen deutlichen Rückschritt erleben. Wir haben das Gefühl, uns fehlt an allen Ecken und Enden das Geld für den Sportbetrieb."

Sportminister und Verfechter des Rauchens in Lokalen? "Das passt für mich überhaupt nicht zusammen. Gerade der Sport ist ein sehr gesundheitsbewusster Bereich. Da passt das Rauchen überhaupt nicht dazu. Mit den Reisen als Sportlerin habe ich in vielen anderen Ländern gesehen, dass es gut funktioniert, dieses Rauchverbot. Österreich ist da Jahre, um nicht zu sagen Jahrzehnte hinterher."

"Ich hoffe, genug FPÖ und ÖVP-Wähler werden sich das bis zur nächsten Wahl merken und entsprechend reagieren." (Heute Sport)