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Paralympics-Star wählte den Tod durch Sterbehilfe

Heute Redaktion
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Marieke Vervoort ist tot. Die belgische Paralympics-Athletin starb im Alter von 40 Jahren. Ihr geplanter Tod durch Sterbehilfe wurde heftig diskutiert.

Vervoort litt unter Tetraplegie, die mit einem komplexen regionalen Schmerzsyndrom einherging. Seit 2000 war sie an den Rollstuhl gefesselt. Sie litt laut eigenen Angaben an permanenten Schmerzen, war depressiv und ihr Sehvermögen verschlechterte sich zunehmend.

Bei den Paralymischen Spielen in London 2012 holte die Rollstuhl-Athletin Gold über 100 Meter und Silber über 200 Meter. 2016 folgten in Rio Silber über 400 Meter und Bronze über 100 Meter.

Am Dienstag wurde ihr Leben durch Sterbehilfe beendet. "Bis zu ihrer letzten Minute führte sie Regie über ihr Leben", meinte ihr Leibarzt Wim Distelmans. Sie sei, wie sie es gewünscht hatte, mit einem Glas Sekt in der Hand verstorben.

Bereits 2005 hatte Vervoort in einer TV-Sendung angekündigt, Sterbehilfe in Anspruch nehmen zu wollen. Seit 2008 verfügte sie über die dafür notwendigen Medikamente. Ihr Schicksal wurde teils heftig diskutiert. "Erst die Spiele, dann die Spritze", lautete eine der Schlagzeilen bei den Paralympischen Spielen in Rio.

Vor ihrem Tod arbeitete die Ironman-Siegerin noch ihre Wunschliste ab. Dazu gehörte Bungeejumpen und eine Ausfahrt im Lamborghini über die Rennstrecke von Zolder. Zuletzt soll sich ihr Gesundheitszustand stark verschlechtert haben, sodass sie ihren geplanten Tod in die Tat umsetzte.