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Seltener Anblick: Models lächeln am Laufsteg

Heute Redaktion
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Auf der Paris Fashion Week passierte ein seltenes Ereignis: Models wichen von der monotonen Gesichtsästhetik ab und bei Dior wurde der Laufsteg ein Garten.

Die Paris Fashion Week hat gestartet und damit die letzte aus dem Kreise der Big Four der Modewochen. Bei Etam lächeln die Models am Laufsteg und bei Dior verwandelt sich die Kulisse in einen Landschaftsgarten.

Dass Models eine neutrale bis fast verstimmte Mimik aufweisen, wenn sie über den Laufsteg wandern, hat sich über die Jahre zum Jargon entwickelt, war jedoch ursprünglich kein Gebot. In den 60ern war das noch nicht so. Damals sollte die Persönlichkeit der Models der Kleidung erst ihre eindrückliche Wirkung verleihen. Es hat sich jedoch mit der Zeit etabliert, weil der Fokus auf der optimalen Inszenierung der vorgeführten Kleidung allein liegen soll. Ein Lächeln wirkt anziehend, so würde der Besucher einer Modenschau schnell mehr in die Gesichter der Models als auf das, was sie präsentieren schauen. So ist es auch bei der Show von Etam. Ein magnetischer Effekt psychologischer Wirkkraft. Mit Etams Dessous-Präsentation stieg eine Show auf der Pariser Fashion Week aus dieser Tradition aus.

"Umwelt betrifft uns alle"

Gemäß dem neu definierten Zurück zur Natur ist die neue Kollektion von Dior botanisch aufgeladen. Schon Christian Dior war verliebt in den Zauber der Gärten. Seine Schwester Catherine Dior war selbst Gärtnerin und verkaufte nach Kriegsende Blumen in "Les Halles" in Paris. "Jeder kennt das Parfum "Miss Dior", aber nicht jeder kennt die Frau, die es inspiriert hat."

Es braucht auch eine neue Kreativität, die verantwortungsbewusst sein muss, erzählt Maria Grazia Chiuri, die Kreativdirektorin im Gespräch mit der Vogue. Die Schönheit nach den Wehen des Krieges fand Christian in der Mode, Cathèrine in den Blumen.

Bei Dior wird somit der Catwalk zum Landschaftsgarten.Vom Blumenbeet bis zum Klimawandel wurden alle Themen sowohl in der Kollektion als auch im Set verarbeitet. Auch 164 Bäume zierten den Pariser Hippodrome. Dennoch ist der gewählte Ansatz pragmatisch und tragbar.

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