Elektroden

Parkinson-Patient kann dank Implantat wieder gehen

Parkinson wird normalerweise mit Dopamin und Elektroden im Gehirn therapiert. Jetzt fand man eine weitere Therapiemöglichkeit, die der Bewegung dient.

Nadja Masoner
Parkinson-Patient kann dank Implantat wieder gehen
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Getty Images/iStockphoto

Ein 62-jähriger Parkinson-Patient aus Frankreich kann dank eines Implantats im Rückenmark wieder gehen ohne zu stürzen. Das berichtet eine Studie im Fachblatt "Nature Medicine". 

Die neue Therapiemöglichkeit gegen Parkinson wurde von Schweizer Forschern erfunden. Sie wurde erst bei einem Patienten angewandt. Dieser beschrieb sein Leben nach dem Einsetzten des Implantats als Wiedergeburt. Er sei wieder unabhängiger und könne ein – den umständen entsprechend – normales Leben führen. Bevor das Implantat offiziell auf den Markt kommt und bei weiteren Patienten eingesetzt wird, muss es jedoch noch genauer erforscht werden. 

Rückenmark-Implantat

Dieses Implantat wurde ursprünglich von der EPFL Lausanne entwickelt, um bei Querschnittgelähmten einzusetzen - dann kam die Frage auf, ob es denn nicht auch bei Parkinsonpatienten helfen könne. Eine Neuroprothese wird hierbei dem Betroffenen implantiert – diese hat das internationale Forschungsteam vom Universitätsspital zusammen mit der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne erfunden. Eines der vielen Symptome von Parkinson ist das plötzliche Blockieren der Bewegung - und genau dies soll anhand dieses Implantats verhindert werden.

Diese Neuroprothese aus Elektroden im Rückenmark, verfügt über einen elektrischen Impulsgenerator. Dieser wird unter der Bauchhaut implantiert. Die Elektroden stimulieren die Motor- Neuronen und aktivieren so erneut die Muskulatur. Dabei gibt es einen Sensor, der an den Beinen installiert wird, damit auch immer die richtigen Muskeln aktiviert werden. 

Wie sieht so ein Implantat aus?

Ein Implantat für die Stimulation der Beinmuskulatur sieht aus wie eine Folie, die am Rückenmark plaziert wird. Auf dieser Folie finden wir 16 dieser Elektroden vor. Diese sind dafür da die Nerven zu stimulieren die vom Rückenmark zu den Beinmuskeln gelangen. So entsteht diese Signalübermittlung. Da durch diese Erkrankung in gewissen Hirnregionen ständig Zellen absterben, fehlen im Gehirn direkt und auch am restlichen Körper Nervenimpulse.

NM
Akt.
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