Wien
"Schnitzel-50er": Ausgabe verzögert sich offenbar
Vor drei Wochen wurde das Vorhaben präsentiert, dass alle Wiener Haushalte ab Mitte Juni Wirtshaus-Gutscheine erhalten, um Wiener Gastronome nach der Corona-Krise zu unterstützen. Doch der Gemeinderat hat die Maßnahme noch nicht beschlossen – schuld daran ist angeblich ein schwelender Konflikt zwischen der SPÖ und den Grünen.
Wie der "Kurier" berichtet, sollen die Grünen der SPÖ lange die Zustimmung zu den Gastro-Gutscheinen (25 Euro für Ein-Personen-, 50 Euro für Mehr-Personen-Haushalte) verweigert haben. Eigentlich sollte der Gutschein schon ab Mitte Juni an die Wiener verteilt werden. Weil die Grünen angeblich zögerten, kann nun erst am 24. Juni im Gemeinderat darüber abgestimmt werden. Vizebürgermeisterin Birgit Hebein (Grüne) habe sich so lange geziert, weil sie sich ihre Zustimmung teuer abkaufen lassen wollte, meinten SPÖ-Funktionäre zum "Kurier".
Laut den SPÖ-Funktionären sollen die Grünen für ihr "Ja" zu den Gastro-Gutscheinen im Gegenzug einen Betrag in Millionenhöhe gefordert haben, den sie für eine Polit-Maßnahme ihrer Wahl verwenden dürfen. Für Unmut sorgte angeblich zudem, dass der Grüne Gemeinderat und Wirtschaftskammer-Vizepräsident Hans Arsenovic erst kurz vor einem Termin zur Eröffnung der Schanigarten-Saison von dem SP-Vorhaben informiert wurde.
Gutscheine werden am 24. Juni beschlossen
Beide Parteien weisen den Bericht zurück und wollen sich nicht näher zu den Vorwürfen äußern, berichtet "wien.orf.at". Man stehe hinter dem Projekt und sei von Anfang an voll dabei gewesen, hieß es aus dem Grünen Rathausklub. Es gebe auch keine Verzögerung, die Gutscheine würden wie geplant umgesetzt und am 24. Juni im Gemeinderat beschlossen. Ähnlich klingt es aus dem Büro von SPÖ-Bürgermeister Michael Ludwig: Der Beschluss am 24. Juni sei fix. Und es seien die Voraussetzungen geschaffen, um die Gutscheine schon davor zu verschicken.