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Pasching wirft Red Bull Salzburg aus dem Cup

Heute Redaktion
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Der FC Pasching erweist sich in der heurigen Cup-Saison weiter als Sensationsmannschaft. Nachdem die Oberösterreicher im Viertelfinale bereits den SK Rapid ausgeschaltet haben wurden sie nun für den amtierenden Titelverteidiger Red Bull Salzburg zum Stolperstein. Mit 2:1 schossen sich die Regionalligisten ins Cup-Finale.

Der FC Pasching erweist sich in der diesjährigen Cup-Saison weiter als Sensationsmannschaft. Nachdem die Oberösterreicher im Viertelfinale bereits den SK Rapid ausgeschaltet haben wurden sie nun für den amtierenden Titelverteidiger Red Bull Salzburg zum Stolperstein. Mit 2:1 schossen sich die Regionalligisten ins Cup-Finale.

Jetzt hat sich Salzburg nach dem Europacup-Debakel gegen Düdelingen letzten Sommer auch im ÖFB-Cup bis auf die Knochen blamiert. Der Titelverteidiger scheiterte im konzerninternen Semifinal-Duell vor heimischer Kulisse am FC Pasching sensationell mit 1:2 (0:0). Der Regionalligist aus Oberösterreich steht damit erstmals in seiner Geschichte im Cup-Finale.

Pasching darf auf Europacup-Start hoffen

Dort wartet am 30. Mai im Wiener Ernst-Happel-Stadion der Sieger des zweites Semifinales zwischen Vorjahresfinalist SV Ried und Austria am Mittwoch (20.30 Uhr). Die Paschinger dürfen sich zudem schon Hoffnungen auf eine Teilnahme an der Qualifikation für die Europa League machen. Im Fall eines Sieges der Austria gegen Ried wären sie unabhängig vom Finalausgang fix im internationalen Geschäft dabei.

Havard Nielsen erzielte vor lediglich 2.726 Zuschauern in Wals-Siezenheim zwar in der 48. Minute die Führung für den Bundesligisten. Treffer von Ivan Kovacec und Daniel Kerschbaumer in der 69. und 79. Minute drehten die Partie aber zugunsten des engagiert auftretenden Außenseiters. Nach Rapid im Viertelfinale (1:0) wurde Pasching seinem Ruf als Riesentöter damit wieder gerecht.

"Viel kaputt gemacht"

Roger Schmidt, Trainer der Salzburger, meinte nach der Niederlage: "Wir haben heute sehr viel kaputt gemacht, was wir in den letzten Monaten aufgebaut haben. Bei so einer Ausgangslage wie vor dem Spiel muss man als Mannschaft bestehen. Wir haben es versaut. Vielleicht hab ich der Mannschaft nicht klar gemacht, wie wichtig das heute ist. Wir haben nicht genug investiert. Nach dem 1:0 haben wir auch nicht entscheidend zugelegt, um alles klar zu machen."

Freude herrschte hingegen bei seinem Gegenüber Gerald Baumgartner: "Das ist natürlich eine super Sache. Kompliment an die Mannschaft, sie ist mit Herz und Leidenschaft aufgetreten. In der Kabine hatten meine Spieler noch ein bisschen die Hose voll, aber das haben sie auf dem Platz dann schnell abgelegt. Wir hatten natürlich wieder ein Konzept und haben das vor allem vor der Pause gut umgesetzt. Wir haben heute das Glück erzwungen. Unser Ziel Nummer eins ist der Titel in der Regionalliga und die Relegation zu schaffen. Aber im Cup sind wir jetzt auch ganz gut aufgestellt."

Keine Stallorder

Ohne Stallorder werde gespielt, hatten beide Coaches vor der Partie der zwei von Red Bull finanzierten Clubs immer wieder betont. Zumindest dies durften sich die Salzburger schlussendlich keinesfalls vorwerfen lassen. Davor 16 Spiele ungeschlagen, kassierte der im Unterschied zum Drittligisten emotionslos auftretende Double-Gewinner des Vorjahres eine Riesenblamage.

Vor dem Spiel hatte Schmidt mit Blick auf das Liga-Finish wie angekündigt rotiert. Die Außenverteidiger Florian Klein und Andreas Ulmer kamen ebenso in die Formation wie Christopher Dibon, Christoph Leitgeb und Georg Teigl im Mittelfeld. Im Angriff durfte Nielsen beginnen, der zuletzt starke Alan war nicht einmal im Kader. Bei Pasching standen hingegen die bewährten Kräfte am Spielfeld.

Pasching ging beherzt zu Werk

An Salzburgs Umstellungen lag es trotzdem nicht, dass der Titelverteidiger gegen den Tabellenzweiten der Regionalliga Mitte ganz und gar nicht zu überzeugen wusste. Salzburg agierte zu locker und unkonzentriert. Die Hartnäckigkeit der in ihrer Raumaufteilung sehr diszipliniert auftretenden Oberösterreicher wurde in der Person von Außenverteidiger Kerschbaumer augenscheinlich, der sich in die Zweikämpfe mit Sadio Mane verbiss.

Einzig Schüsse von Ulmer (27.) und Mane (37.) sowie ein Freistoß von Nielsen (14.) gefährdeten das Gehäuse des Linzer Vorort-Vereins. Ein Genieblitz von Kevin Kampl brachte Salzburg dennoch vermeintlich auf die Siegesstraße. Der Offensivspieler bedient Nielsen ideal, der traf an Paschings Torhüter Hans-Peter Berger vorbei ins lange Eck.

Auch Soriano konnte nichts mehr retten

Nach der Verletzung von Salzburgs Isaac Vorsah - der Innenverteidiger schied mit Verdacht auf einen Kreuzbandriss aus - hätte Mane aus kurzer Distanz alles klar machen können (68.). Praktisch im Gegenstoß bediente Daniel Sobkova aber Kovacec, der Klein austanzte und zum Ausgleich abschloss.

Die ideenlosen Mozartstädter konnten dann auch mit der Hereinnahme von Torjäger Jonatan Soriano nicht zulegen, während Pasching das Spiel auf den Kopf stellte. Kerschbaumer tankte sich an Ulmer und Mane vorbei in den Strafraum, sein Schuss wurde von Dibon unhaltbar abgefälscht. Den Vorsprung verteidigten die Oberösterreicher danach ohne große Probleme.