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Das Leid der finnischen "Monster-Füchse"

Heute Redaktion
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Die übergroßen "Monster-Füchse" müssen in winzigen Käfigen leben. Ihre riesigen Felle bringen den Händlern satte Gewinne – auf Kosten der Tiere.

Finnische Tierschützer haben schockierende Aufnahmen von Zuchtfüchsen einer Pelzfarm veröffentlicht. Diese zeigen Tiere, die unter massiven Pelzfalten begraben sind. Mit ihren geröteten Augen können sie vor lauter Fell kaum etwas sehen.

Die Bilder der Organisation " Oikeutta eläimille" haben internationales Aufsehen erregt. Englischsprachige Medien sprechen von wahren "Monster-Füchsen".

Nach Angaben der Tierschützer sind die Füchse auf dieser Farm fast fünf Mal so schwer, wie sie in freier Wildbahn auf die Waage bringen würden. Das Körpergewicht des Tieres auf den Fotos schätzen die Aktivisten auf mehr als 19 Kilogramm.

Unter all ihren Speckrollen seien sie kaum noch als Füchse zu erkennen. Und: Den Tieren sei es nur unter Schmerzen möglich, sich zu bewegen, berichtet "Oikeutta eläimille" in ihrem Video weiter.

Übergewicht dementiert

Der Vertreter der Finnischen Pelzzüchter-Vereinigung, Steven Frostdahl, bestätigte gegenüber dem finnischen Nachrichtenportal "YLE" zwar, dass die Aufnahmen von finnischen Pelzfarmen zu stammen scheinen. Doch die Füchse hätten nicht wegen des vermuteten Übergewichts eine so wallende Mähne, sondern weil diese Art speziell wegen ihres Fells gezüchtet wurde und auf die Tiere regelmäßig auf Diät gesetzt werden.

"Deshalb haben sie diese Hautfalten – wie jeder, der eine signifikante Menge Gewicht in kurzer Zeit verliert", so Frostdahl.

Nach Angaben der Tierschützer steht das Auktionshaus "Saga Furs" hinter der betreffenden Pelzfarm. Durch "Saga Furs" würden die Häute der Tiere an internationale Modelabels verkauft. Darunter sollen auch angesehene Marken wie "Louis Vitton" und "Michael Kors" sein.

"Die von 'Saga Furs' verkauften Häute sind eindeutig die Felle dieser deformierten Riesen", prangert Kristo Muurimaa von der Organisation "Justice for Animals" an.

Diese Zuchtform würde dem Auktionshaus größere Felle liefern, die zu einem deutlich höheren Preis verkauft werden können – auf Kosten der Tiere.

Seit 2003 Fälle bekannt

Der Verein gegen Tierfabriken (VGT) hatte schon 2003 erstmals über die "Superfüchse", wie sie in dem Bericht genannt werden, informiert. Seit dem hat sich die Sachlage offenbar wenig verändert.

In Österreich ist gewerbsmäßige Zucht von Tieren zur Pelzgewinnung übrigens seit dem Erlass des Bundestierschutzgesetz 2005 verboten.

Wem das Leid der Tiere nun schon zu viel wurde: Für etwas Aufmunterung klicken Sie bitte HIER >>> (rcp)