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Forscher identifizieren 4 Persönlichkeits-Typen

Heute Redaktion
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Christopher, Valeria, Bono und Sophie: So heißen die Persönlichkeitstypen, die zwei Forscher identifiziert haben. In welchem erkennst du dich wieder?

Unsere Individualität beruht zum Teil auf der Ausprägung von vier verschiedenen Charakter-Typen und deren Zusammenspiel. Neurochirurgin Dr. Iris Zachenhofer und Psychotherapeut Dr. Shird Schindler haben gemeinsam ein Buch geschrieben, in dem sie den klassischen vier Persönlichkeitstypen der Psychologie eine neue Gestalt verleihen, ihnen männliche und weibliche Figuren zuweisen.

Hier die Eigenschaften der Typen in Kurzfassung:

1. Typ "Christopher"

Er ist stabil, pflichtbewusst, belastbar, zielstrebig, verantwortungsbewusst, korrekt, und objektiv, kann aber auch pedantisch, starr, geizig und unflexibel sein. Grundangst: Vergänglichkeit.

2. Typ "Sophie"

Sie ist unabhängig, realistisch, selbstständig, sachlich und lässt sich nicht täuschen, kann aber auch distanziert, kühl, emotionslos und grob sein. Grundangst: Nähe.

3. Typ "Valeria"

Sie ist unternehmungslustig, risikofreudig, mitreißend und genussfreudig, kann aber auch launisch, inkonsequent, unstet und leichtsinnig sein. Grundangst: Routine.

4. Typ "Bono"

Er ist bescheiden, friedfertig, einfühlsam und romantisch, kann aber auch pessimistisch, passiv, hoffnungslos und konfliktscheu sein. Grundangst: Distanz.

Die Ausgangslage

Fast jeder von uns hat einen Typ, der dominanter ist als die anderen, aber in jedem sind alle vier Anteile der Persönlichkeit vorhanden. Deswegen haben sie ihr Buch auch "Die geteilte Seele - Wie wir mit uns eins werden" genannt.

Im Gespräch mit "Heute.at" erzählt Iris Zachenhofer, wie es zur Idee gekommen ist und warum man zuerst über seine Typen Bescheid wissen muss, bevor man seine Handlungen ändern und die Typen trainieren kann.

Die vier Anteile sind wie ein Fußballteam und brauchen einen guten Trainer

Die Idee basiert auf dem Modell der vier Typen, das der Psychologe Fritz Riemann beschrieben hat. Mit den Bezeichnungen depressiv, schizoid, zwanghaft und hysterisch kann sich nur niemand identifizieren.

Die Autoren gehen davon aus, dass sich die Verlagerung der Anteile in jeder Lebensphase ändern kann. Indem man über den fünften Anteil, den Trainer, Bescheid weiß, kann man auswählen, welcher Spieler des Teams für welche Situation am geeignetsten ist.

Kein Persönlichkeits-Anteil sollte übermächtig sein

Wenn man sich dieses Bild verinnerlicht und aufrufen kann, wird man auch seine Handlungen und Entscheidungen ändern und seine Ängste in Stärken verwandeln können.

Richtig ausgeglichen werden die Typen selten sein, aber es sollte keiner übermächtig ausgeprägt sein, sondern eine gleichwertige "Position im Team" haben, beschreiben Zachenhofer und Schindler im Buch.

Der richtige Spieler für die richtige Situation

Die Protagonistin hat am Anfang der Handlung Probleme den Typ Christopher anzuerkennen. Als sie jedoch in eine verzweifelte Lage kommt, reagiert sie nicht so, wie es sonst ihrem Schema entsprechen würde und setzt stattdessen den Spieler ein, um eine Situation zu klären.

Wenn man normalerweise rücksichtsvoll und friedliebend ist, sollte man in einer Situation, in der man sich durchsetzen muss, jemanden einsetzen, der besser passt.

Eine Diagnose ist keine endgültige Definition mehr, die Persönlichkeit ist dynamisch, nicht statisch

Laut den beiden Experten hat die Aussage "Man ist nicht der Typ für etwas" so keine Gültigkeit mehr. In der Psychotherapie geht es in eine andere Richtung. Es geht nicht mehr um eine Endgültigkeit von Diagnosen, sondern um ein dynamisches Persönlichkeitsbild, das fähig zu Veränderungen ist - solange der Einzelne Verantwortung für sein Handeln übernimmt und nicht anderen Umständen die Schuld für etwas gibt.

Am besten trainiert man seine schwachen Anteile, wenn man sich einer Situation, die einem Unlust bereitet, gezielt aussetzt. Danach fühlt man sich immer besser. So beginnt der Prozess der Veränderung.

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