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Kammerschauspieler Peter Matic ist tot

Das Burgtheater trauert um einen Publikumsliebling mit unverkennbarer Stimmgewalt. Diese verschaffte ihm auch als Synchronsprecher Bekannheit.

Heute Redaktion
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Er war einer der großen Sterne des heimischen Kulturlebens. Der österreichische Schauspieler, Synchronsprecher und Hörbuchinterpret ist am gestrigen Donnerstag im Alter von 82 Jahren gestorben, wie das Burgtheater in einer Aussendung mitteilt.

Synchronstimme von Ben Kingsley

Filmbegeisterten ist der gebürtige Wiener vor allem als Synchronstimme von Ben Kingsley ein Begriff. Theaterfreunde kennen und würdigen ihn für seinen schauspielerischen Beitrag bei der Inszenierung von wichtigen Werken österreichischer Literatur der Jahrhundertwende um 1900 wie der Theaterfassung von "Die letzten Tage der Menschheit", "Liebesgeschichten und Heiratssachen", "Hiob" und "Glaube Liebe Hoffnung".

Er gehörte zu jenen charismatischen Publikumslieblingen, für die man stets besonders euphorisch applaudierte. In wenigen Tagen wäre der letzte Vorhang für die Vorstellung von "Liebesgeschichten und Heiratssachen", wo er die Rolle des Wirts spielte.

Die 85 Rollen seines Lebens

Insgesamt verkörperte er seit seinem Eintritt im Jahre 1994 insgesamt 85 Rollen im Ensemble des Burgtheaters. Davor war er nach einer privaten Schauspielausbildung zunächst im Theater an der Josefstadt tätig, ehe er an den Staatlichen Schauspielbühnen Berlins mitwirkte und später ein Star im Schillertheater-Ensemble wurde.

Vor wenigen Tagen war er noch bei der Ehrung von Burgtheater-Direktorin Karin Bergmann anwesend. "Mit Peter Matic verlieren wir einen einzigartigen Schauspieler, aber jenseits des künstlerischen Verlustes trauern wir um einen der nobelsten, freundlichsten, großzügigsten Kollegen, der dieses Credo in seiner täglichen Arbeit im Umgang mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern dieses Hauses lebte", so Bergmann in der Aussendung.

(GA)

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