Österreich

Pfarrer-Initiative bemüht sich um Laien

Heute Redaktion
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Bild: AFP

Die Pfarrer-Initiative bemüht sich nun auch um die Laien. Das ist ein Ergebnis der Generalversammlung am Sonntag in Linz, zu der rund 100 der fast schon 500 Mitglieder gekommen waren. Den "Aufruf zum Ungehorsam" will die Pfarrerinitiative weiterhin nicht zurücknehmen, dieser geschehe "aus Liebe zu den Menschen, aus Liebe zur Kirche", sagte Sprecher Helmut Schüller, der in dieser Rolle wiedergewählt wurde.

Die Pfarrer-Initiative bemüht sich nun auch um die Laien. Das ist ein Ergebnis der Generalversammlung in Linz, zu der rund 100 der fast schon 500 Mitglieder gekommen waren. Den "Aufruf zum Ungehorsam" will die Pfarrerinitiative weiterhin nicht zurücknehmen, dieser geschehe "aus Liebe zu den Menschen, aus Liebe zur Kirche", sagte Sprecher Helmut Schüller.

Der Begriff "Laien" sei in der Umgangssprache problematisch, daher habe man sich auch für die Bezeichnung "Kirchenbürger" entschieden, resümierte Schüller nach dem knapp fünfstündigen Treffen. "Es muss so etwas wie eine Kirchenbürgerrechtsbewegung geben."

Diese Mitarbeiter müsse man in die Entscheidungen der Kirche "angemessen einbinden", denn: "Jeder Supermarktkunde hat heute mehr Rechte gegenüber dem Supermarkt, als ein Getaufter gegenüber der Kirche. Er kann wenigstens reklamieren."

Im Frühherbst werde es etwa ein Treffen mit "interessierten" Pfarrgemeinderäten geben, kündigte Schüller an.

Über Zölibat diskutieren

Schüller ortet eine "Falschinformation" in den Ausführungen des Episkopats: "Das Zweite Vatikanische Konzil hatte nicht Möglichkeit, über den Zölibat zu diskutieren und über ihn abzustimmen."

Auch für das Frauenpriestertum will sich die Initiative weiterhin einsetzen, ebenso wie für wiederverheiratete Geschiedene. In diesem Fall sprechen die Reformer aber lieber von "zweiter Ehe", da diese wieder um eine eigene Realität handelt. Schüller: "Hier wollen wir weiterhin eine Lobby sein für diese Gruppe."

"Wir sind Kirche"

Der Vorstand der Pfarrer-Initiative wurde bei der Generalversammlung von elf auf 18 Mitglieder erweitert, erstmals sind darin alle Territorialdiözesen vertreten. Schüller wurde zudem einstimmig als Sprecher bestätigt. Auch Mitglieder anderer Reformgruppen, wie der Laieninitiative "Wir sind Kirche", waren als Gäste zugegen, ebenso wie Vertreter von ähnlichen Reformbewegungen aus Irland und Deutschland.

Das Anliegen der "ungehorsamen" Pfarrer fasste Gerald Gump, Pfarrer von Schwechat, zusammen: "Wir wollen gute Seelsorge machen, wir wollen unseren Job tun."