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Pflegeberufe sind top und gefragt wie nie

Heute Redaktion
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Bild: Haus der Barmherzigkeit

Rund 450.000 Menschen sind in Österreich derzeit pflegebedürftig. Die Aufgabe der Pflegebetreuung meistern aktuell 65.000 Angehörige des gehobenen Dienstes der Gesundheits- und Krankenpflege. Die Nachfrage nach gut ausgebildeten Pflegekräften ist enorm im Steigen. Hier erfahren Sie, wo es Ausbildungsplätze und Stellen für Informationsgespräche gibt!

 

 

Die Familie wird zukünftig immer weniger für häusliche Pflegeleistungen zur Verfügung stehen und durch den

Anstieg der Lebenserwartung werden auch die Pflegesituationen ständig komplexer. Das macht vor allem fachlich kompetente Betreuung notwendig.

"In den kommenden Jahren werden 20.000 Personen mehr an ausgebildetem Pflegepersonal benötigt", so Ursula Frohner, Präsidentin des Österreichischen Gesundheits- und Krankenpflegeverbandes. Damit werden die Pflegeberufe in den nächsten Jahren nicht nur einen starken Beschäftigungszuwachs verzeichnen, sondern bieten auch eine krisensichere Perspektive.

Starke körperliche Belastung als Herausforderung

Die berufsbedingten Herausforderungen liegen vor allem in der starken körperlichen und psychischen Belastung. Eine stabile Persönlichkeit zu haben, ist sicher von Vorteil. Zusätzliche Unterstützung gibt es bei vielen Arbeitgebern auch durch ein entsprechendes Kursangebot.

Die Ausbildung teilt sich derzeit noch in Diplom-Abschlüsse und einen akademischen Zugang. Absolvieren

kann man sie daher entweder an der Fachhochschule mit Bachelorabschluss nach sechs Semestern (und weiterführendem Master) oder an Schulen für Gesundheits- und Krankenpflege.

Hier dauert die Ausbildung von einem Jahr (PflegehelferIn) bis zu drei Jahren (Pflegeberufe mit Diplom). Eine akademische Ergänzung ist durch ein Kombistudium möglich. Positive Veränderungen sind in Sicht: Eine für Herbst geplante Neuordnung der Pflegeberufe soll verbesserte Ausbildungsmodelle und eine den Qualifikationen angepasste Arbeitsteilung bringen.

Pflegeberufe – Aufgaben und Einstiegsgehälter:

Dipl. Gesundheits- & Krankenpfleger/-schwester

Aufgabenbereich: Betreuung, Beobachtung und Pflege von Patienten in Tag- und Nachtdiensten und Unterstützung von Ärzten und Ärztinnen.

Einstiegsgehalt: ab 1.890 bis 2.710 Euro brutto pro Monat

Dipl. psychiatrische/r Gesundheits- & Krankenpfleger/-schwester:

Aufgabenbereich: Betreuung und Pflege von Menschen mit psychischen und neurologischen Erkrankungen,

Menschen mit geistiger Behinderung sowie alkohol- und drogenabhängigen PatientInnen.

Einstiegsgehalt: ab 1.920 bis 2.220 Euro brutto pro Monat

Dipl. Kinderkrankenpfleger/-schwester:

Aufgabenbereich: Betreuen und Pflegen kranker Kinder und Jugendlicher sowie gesunder Neugeborener und Säuglinge in Tag und Nachtdiensten.

Einstiegsgehalt: ab 1.920 bis 2.220 Euro brutto pro Monat

PflegehelferIn:

Aufgabenbereich: Betreuung pflegebedürftiger Menschen in Unterstützung des diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegepersonals.

Einstiegsgehalt: ab 1.680 bis 2.100 Euro brutto pro Monat.

Die 10 wichtigsten Fakten rund um das Thema Pflege:

Hat jeder Recht auf Pflege?

Grundsätzlich ja, wenn die gesetzlichen Bestimmungen dafür eingehalten werden.

Wohin kann ich mich für umfassende Informationen wenden?

An das gebührenfreie Pflegetelefon 0800/201622

Wie ist der Ablauf, wenn eine Pflegesituation eintritt?

Zuerst muss ein Antrag auf Pflegebedarf gestellt werden. Danach erfolgt eine Untersuchung eines Sachverständigen, der die Höhe des Bedarfes feststellt.

Wovon hängt die Höhe des Pflegegeldes ab?

Die Einstufung des Sachverständigen über den persönlichen Pflegebedarf ist der Richtwert für die Höhe des Pflegegeldes. Es gibt 7 Stufen (154,30 Euro bis 1.655,80 Euro, zwölf Mal/Jahr).

Wie beantrage ich das Pflegegeld?

Der Antrag wird von Berufstätigen an die PVA, von Pensions- oder Rentenbeziehern an den zuständigen Versicherungsträger gestellt.

Welche Pflege-Dienste gibt es?

Über Angebote für 24-Stunden-Betreuung, Mobile Dienste, Pflegeheime, Tageszentren oder Pflege durch Angehörige gibt es nähere Information unter pflegedaheim.at

Wer berät mich über die individuell passende Pflege-Form?

Empfehlungen gibt es über Ärzte, Spitäler, das Wiener Beratungszentrum für Pflege & Betreuung (pflege.fsw.at/bzp/) und übers Pflegetelefon.

Was passiert, wenn sich mein Gesundheitszustand verschlechtert?

Hier ist ein neuerlicher Antrag zu stellen und der Bedarf wird wieder durch einen Sachverständigen erhoben.

Bekomme ich auch Pflegegeld, wenn ich im Krankenhaus bin?

Für die Dauer des Spitalsaufenthaltes ruht das Pflegegeld.

Ist auch eine Pflege durch Angehörige möglich?

Die Modelle der Pflegeteilzeit oder der Pflegekarenz ermöglichen die Pflege durch Angehörige. Voraussetzung dafür ist mindestens Pflegestufe 3. In dieser Zeit besteht Motivkündigungsschutz, Anspruch auf Pflegekarenzgeld sowie eine sozialrechtliche Absicherung. Die Antragstellung erfolgt an das Bundessozialamt:

Hier können Sie Ihre Ausbildung starten: