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Pillen-Sicherheitscheck in der Apotheken kommt

Die österreichischen Apotheken testen heuer einen neuen Sicherheitscheck für Medikamente. So soll vor gefährlichen Wechselwirkungen gewarnt werden.

Heute Redaktion
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Symbolbild Apotheke
Symbolbild Apotheke
Bild: picturedesk.com

Im Frühjahr starten die Apotheken ein Pilotprojekt: mit einem Medikamenten-Sicherheitscheck wollen sie Kunden vor gefährlichen Wechselwirkungen mit bereits gekauften Medikamenten warnen.

Dazu soll beim Kauf bestimmter Medikamente eine Warnung am Computer aufleuchten. Hat ein Kunde zuvor ein Medikament gekauft, dass sich mit dem aktuellen nicht verträgt, kann die Apotheke nun warnen. Das Besondere: All das soll ohne Stecken der eCard funktionieren.

Auch rezeptfreie Medikamente sollen in dem Check enthalten sein. Auch sollen Kunden die Möglichkeit bekommen, Gespräche über ihre Medikamenteneinnahme buchen zu können - das wird allerdings etwas kosten.

eMedikation

Möglich wird das durch eine Weiterentwicklung der eMedikation, die derzeit im ganzen Land ausgerollt wird. Hierbei ist die eCard als Schlüssel aber noch notwendig. Ein Jahr lang werden die verordneten Medikamente eines Patienten gespeichert.

Der Vizepräsident der Apothekerkammer, Raimund Podroschko kündigte all das in einem APA-Interview an. Er meint auch, dass das Stecken der eCard in der Apotheke nicht praktikabel sei, da es bei der großen Anzahl an Kunden einfach länger dauern würde.

Nicht mehr als 6 Pillen

Im Regierungsprogramm ist ein solches Medikamentenmanagement ebenfalls vorgesehen. Es soll warnen, wenn ein Patient mehr als sechs Medikamente einnimmt. Podroschko wünscht sich hier allerdings eine flexiblere Grenze, die auf den jeweiligen Patienten abgestimmt ist.

Start im Frühjahr

Starten soll der Sicherheitscheck im Frühjahr - vorerst als Testbetrieb in zehn Apotheke. Bis zum Herbst will man das Angebot auf 100 Apotheken ausweiten.

Mehr Aufgaben für die Apotheke

Podroschko kann sich - sofern die Finanzierung gesichert ist - mehr Aufgaben vorstellen, die in der Apotheke erledigt werden können.

So etwa das Medikamentenmanagement, für das ein Mitarbeiter jede Woche die Patientendaten durchgehen müsste. Dabei wäre auch sinnvoll, wenn wechselwirkungsrelevante Medikamente - auch rezeptfreie - ausschließlich in der Apotheke erhältlich wären (und nicht auch über das Internet).

Zur Erhöhung der Durchimpfungsrate kann sich Podroschko auf vorstellen, gewisse Impfungen in der Apotheke zu verabreichen. Den Ärzten will er damit kein Geschäft wegnehmen, betont er aber. (red)