Sport

Pique: "Messi? Shakira ist mein großer Star!"

Heute Redaktion
Teilen

Abräumer auf allen Ebenen: In der Defensive des FC Barcelona führt Gerard Pique mit feiner Klinge Regie. Bei seiner großen Liebe Shakira (34) traf der Top-Kicker punktgenau ins Herz. Vor den Semifinal-Krachern in der Champions League gegen Real Madrid (Mi., 20.45 Uhr/live ORF1) spricht der 1,91-m-Hüne über Ronaldo, Ferguson, Liebesbriefe und verrät Geheimnisse aus der "Barca"-Kabine.

Der Ligapokal gehört Real. Hat Barcelona vor dem Duell in der Champions League am Mittwoch einen Psycho-Nachteil?

"So denken wir nicht."

Wie denkt "Barca"?

"Wir gehen Spiele anders an. Wir suchen nach den Stärken des Gegners, um sie auszuschalten. Zwischen uns und Real gibt es  keine Geheimnisse mehr, dennoch werden wir sie am Mittwoch überraschen. Wir wollen jetzt alles gewinnen."

Lassen Sie uns durchs Schlüsselloch blicken: Wer gibt in der Barca-Kabine den Ton an?

"Coach Pep Guardiola. Er ist unser Leader. Wir Spieler sind als Persönlichkeiten alle sehr verschieden, fast alle sind aber Leithammel. Einen Team-Clown in dem Sinn haben wir nicht. Bei den Scherzen wechseln wir uns ab – so wie am Platz, wo das Kommando auch spielerisch übergeben wird."

Messi oder Ronaldo: Wer ist für Sie der Bessere?

"Ronaldo ist spektakulär, sehr komplett, ein toller Dribbler. Messi spielt direkter und entscheidet noch mehr Spiele alleine. Er geht über seine Grenzen, um ein Tor zu machen."

Sie sind 24 und haben bereits ein Buch geschrieben. Warum?

"Ich bin mit 16  von ,Barca’ zu Manchester gewechselt. Dort war ich alleine, reifte als Fußballer vom Jungen zum Mann und gewann die Champions League. Dann kam ich zu meinem Herzensklub zurück. Schon mein Opa saß bei Barcelona im Präsidium. Mein Herz schlägt für diesen Verein, seitdem ich denken kann. Die Rückkehr war das Happy End einer kleinen Lebensreise. Das hat mich bewegt. Ich wollte das einfach niederschreiben."

Schreiben Sie auch Liebesbriefe?

"Liebesbriefe?"

An Ihr Herzblatt Shakira.

"Das ist Privatsache."

Hören Sie ihre Musik?

"Ja, sehr gerne sogar. Sie ist ja meine Lieblingskünstlerin, meine große Liebe."

Sie sind Weltmeister, zweifacher Champions-League-Sieger, holten Meistertitel und Cup in England und Spanien. Nur beim EM-Triumph Spaniens 2008 in Wien waren Sie nicht dabei.

"Ich habe das Spiel im Fernsehen verfolgt. Zum Glück durfte ich zwei Jahre später in Südafrika den WM-Pokal stemmen."

 Was haben Ihnen Ihre Teamkollegen über Wien erzählt?

"Viel Schönes. Wien ist jener Ort, wo für uns alles begann. Wir werden die Stadt immer mit diesem Triumph verbinden."

Ex-Bayern-Coach Louis van Gaal meinte vor einigen Jahren über Sie: "Er ist nicht hart genug für einen Innenverteidiger."
„Van Gaal schubste mich damals vor den Augen meiner Familie weg. Ich war ja noch wie ein Kind und bekam so eine Ohrfeige. Das tat richtig weh. Die Zeit heilte die Wunden."

Von welchem Trainer haben Sie am meisten gelernt?

"Von Ferguson und Guardiola. Ferguson ist eine Kultfigur, die Fußball lebt und atmet. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass er auch noch mit 80 Jahren Manchester coacht. Er ist immer ehrlich und liebt Siege – das steckt an. Guardiola ist ein Workaholic, sehr kommunikativ. Er steht für den schönen, erfolgreichen Fußball."

 

Und er hat angekündigt, den Verein vielleicht verlassen zu wollen. Würde mit ihm auch die Spielkultur verloren gehen?

"Noch ist er hier.  Und die Philosophie wird bleiben."

Was würden Sie heute arbeiten, wenn Sie nie in Ihrem Leben Fußball gespielt hätten?

"Vielleicht wäre ich in der Modewelt. Das hätte mich gereizt."

Martin Huber und Klaus Pfeiffer