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PISA: Auch bei Problemlösen floppen unsere Schüler

Heute Redaktion
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Zwar hat Österreich diei Teilnahme an PISA jüngst verschoben, doch die OECD veröffentlichte am Dienstag eine ältere Studie, bei der auch unsere Schüler teilgenommen haben. Demnach liegen diese im Kompetenzbereich "Problemlösen" nur im OECD-Mittelfeld - Mädchen schneiden signifikant schlechter ab als Buben - in Europa liegt Finnland vorn.

Zwar hat Österreich diei Teilnahme an PISA jüngst verschoben, doch die OECD veröffentlichte am Dienstag eine ältere Studie, bei der auch unsere Schüler teilgenommen haben. Demnach liegen diese im Kompetenzbereich "Problemlösen" nur im OECD-Mittelfeld - Mädchen schneiden signifikant schlechter ab als Buben - in Europa liegt Finnland vorn.

In der neuen und für längere Zeit letzten "Schulnachricht" der OECD an Österreich steht: Unsere Schüler sind nur mittelmäßige Troubleshooter. Das aktuelle Pisa-Zeugnis widmet sich dem Kompetenzbereich "Problemlösen", der bei der Pisa-Testung 2012 zum zweiten Mal nach 2002 (Rang 15) erhoben wurde und am Dienstag international präsentiert wurde.

Keine Verbesserung seit 12 Jahren

Die Problemlösefähigkeit der in Österreich getesteten 15-Jährigen brachten einen Punktewert von 506 (so wie im Jahr 2002!) ein, der liegt in unmittelbarer Nähe des OECD-Mittelwerts von 500 Punkten, was einem Rang zwischen Platz 13 und 22 von insgesamt 44 teilnehmenden OECD-Staaten und Partnervolkswirtschaften entspricht.

Fahrschein zwicken, Straßenkarte lesen

Die Definition für "Problemlösen" lautet: "Die Fähigkeit, Prozesse kognitiv zu verarbeiten, um Problemsituationen zu verstehen und zu lösen, in denen die Lösungsmethode nicht unmittelbar auf der Hand liegt." Dazu wurden Situationen aus dem realen Leben simuliert. Die Schüler mussten etwa an einem virtuellen Fahrscheinautomaten bestimmte Tickets kaufen oder auf einer Straßenkarte die Dauer der schnellsten Route von A nach B herausfinden oder mit einem kaputten Elektrogerät zurandekommen.

Wer "kreatives Problemlösen" beim Test zeigen wolle, müsse "Neuem gegenüber offen sein, Zweifel und Ungewissheit zulassen und es wagen, intuitiv vorzugehen, um einen Lösungsansatz zu finden", heißt es in der OECD-Analyse.

Die Gewinnernationen

Die Siegernation Singapur liegt mit 562 Punkten einen Punkt vor dem ersten OECD-Mitgliedstaat Korea, gefolgt von Japan - alle weit über dem OECD-Schnitt. Vier weitere ostasiatische Partnervolkswirtschaften (Macau, Hongkong, Schanghai und Chinesisch Taipeh) rangieren auf den Plätzen vier bis sieben. Erst dahinter kommen Kanada, Australien, Finnland als erstes OECD-Land auf Platz 10 bzw. wenn man nur die OECD-Staaten nimmt, auf Rang fünf, dann England (United Kingdom), Italien, Tschechien, Deutschland, USA und Belgien, die noch über dem OECD-Durchschnitt landeten.

Getestet wurden weltweit rund 85.000 Schüler zwischen 15 und 16 Jahren, die Erhebung in diesem Bereich wurde - anders als bei Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften - am Computer durchgeführt. In Österreich nahmen repräsentativ für die rund 93.000 Jugendlichen, die im Testjahr 2012 15 Jahre alt waren, 4.756 Schüler teil. Mit seiner Landung im statistischen OECD-Mittelfeld teilt sich Österreich den Platz mit Norwegen, Irland, Dänemark und Portugal.
Das nächste Pisa-"Zeugnis" kommt frühestens in fünf Jahren, denn nach dem Pisa-Teststopp durch Unterrichtsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) gibt es die nächste Gelegenheit, sich der größten internationalen Schülervergleich zu stellen, erst wieder im Jahr 2018, mit Ergebnissen 2019.