Pizza zweimal um die Ecke gebacken nun im "Sette"

Denkt man an Pizza, denkt man an Basilikum, Tomatensoße, vielleicht etwas Büffel- Mozzarella und Tomatenscheiben, einen Hauch Oregano – und an runden, weichen Teig mit einem hohen Gesims. Doch das ist nur die eine Seite des Spektrums, es sind die klassischen Eigenschaften der neapolitanischen Pizza.

Doch die Römer haben das Rad neu erfunden. Nicht heute. Sondern schon vor einigen hundert Jahren. Von der ersten Pizza war schließlich bereits im zehnten Jahrhundert offiziell die Rede. Das Charakteristikum der römischen Pizza ist nun ein ganz leichter, brüchig-knuspriger Teig, der aus fast 90 Prozent Wasser besteht und der 72 Stunden lang bei einer Temperatur von fünf Grad fermentiert. Außerdem: ein niedriger Rand, die viereckige Form und die längere Backzeit – insgesamt zweimal für fünf Minuten wird der eckige Pizzateig bei 300 Grad gebacken, in einer Schaufel – oder auch in einer Edelstahlpfanne, wie im Sette. "Der Vorteil davon ist, dass der Teig immer knackig bleibt. Auch wenn man die Pizza mitnimmt und Zuhause noch einmal aufwärmt", so Kommunikationsmanager Antonio.

Pizza um vier Ecken gedacht 

Was hat es nun mit dem Namen "Sette" (ital. sieben) auf sich? "Sieben ist eine magische Zahl, es kommt alles auf sieben. Die sieben Könige von Rom, die sieben römischen Hügel, es gibt sieben Weltwunder, wir sind im siebten Bezirk, unsere Hausnummer ist sieben und es stehen sieben Pizzen auf unserer Karte", so Antonio. Das Besondere: "Die echte römische Pizza gibt es nun zum ersten Mal in Wien". Es finden sich unter den sieben Pizzen auch eine vegane und zwei vegetarische Pizzen auf der saisonal wechselnden Karte, sowie ein veganes Dessert.

Römische Antworten auf Appetit

Die Hauspizza um 16,80 Euro ist die vegetarische Pizza Sette (Tipp). Der Teig ist dünn und knusprig und der Rand niedrig. Der Teig wird aus vier Mehlsorten, Wasser, Hefe, Salz und Olivenöl angerichtet und nach dem Backen mit Tomatensauce, Mayonnaise, Basilikum Pesto, Büffel-Mozzarella, Pachino Tomaten und Oregano belegt.

Eine besonders intensive Antwort auf akuten Süßhunger ist das "Sacher Padellino" um 8.80 Euro. Eine gelungene römische Neuinterpretation von der Wiener Sachertorte: Kakaoteig, dunkle Schokolade und Marillen Marmelade, Mascarpone und Schokocrunch. (Tipp!) Das vegane Dessert sind die Kokosbonbons um 6.20 Euro, sie schmecken wie Raffaelo mit dunkler Schokolade und Himbeeren.

Harter Alkohol im Rindenrauch

Auch die Haus-Cocktails können sich sehen lassen. Barchef Marco kreierte beim Besuch von "Heute" einen "Deep Forest". Darin: Shiitake Pilze, Bourbon Whiskey, Ahorn Sirup, Kastanien Essenz und Rauch von Orangenholz (gibt es auch mit Kirschholznote). Etwas leichter ist der Mandarita: Tequila, Mandarinenlikör, Limone und ein angenehmer, leicht salziger Schaum aus Meerwasser (Tipp!) Alle Hauscocktails um 17 Euro.

Das Sette-Team besteht neben Antonio noch aus Marco dem Barchef. In Mailand hat Marco an der Mixology Academy gelernt. Dann ist da noch der Besitzer Allesandro, er hat als studierter Architekt auch das Innendesign des Lokals (40 Sitzplätze, Reservierung empfohlen) geplant, inklusive nackter Backsteinwand – "als Reverenz an römische Aquädukte" – nun ist der Architekt in der Küche aktiv. Seine Frau und Geschäftspartnerin Patricia, studierte Chemikerin, macht die Administration und die HR im Sette. Und der Pizzachef Davide, von dem alle (Familien-)Rezepte stammen, lehrte das Pizzabacken in Amerika, Kanada und Europa – nun sind die Römer alle zusammen in Wien mit dem Plan zu expandieren.