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PKK droht der Türkei mit Angriffen auf ihre Städte

Heute Redaktion
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Cemil Bayik, der Vizechef der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK, verlangt ein Ende der türkischen Bombardements auf die Stellungen der Kurden. Andernfalls will er seine Guerilla auf türkische Städte hetzen. Man würde nur das "Recht auf Vergeltung" wahrnehmen.

Cemil Bayik, der Vizechef der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK, verlangt ein Ende der türkischen Bombardements auf die Stellungen der Kurden. Andernfalls will er seine Guerilla auf türkische Städte hetzen. Man würde nur das "Recht auf Vergeltung" wahrnehmen.

Cemil Bayik gilt hinter Abdullah Öcalan als Nummer Zwei der kurdischen PKK. Öcalan selbst ist seit über 15 Jahren inhaftiert. Bayik lebt in den Kandil-Bergen im Nordirak, wo die türkische Luftwaffe seit Mitte Juli Stellungen der PKK bombardiert.

"Recht auf Vergeltung"

Nach der und dem folgenden Beschuss verlangt Bayik laut "Welt am Sonntag" ein Ende der Angriffe. Unabhängige Vermittler (er nennt dabei die USA) sollten den Waffenstillstand überwachen. Wenn die Türkei aber "weiter gegen das Volk" vorgehe, werde man der "Guerilla befehlen, in die Städte zu gehen", so Bayik, und von ihrem "Recht auf Vergeltung" Gebrauch machen.

Erdogan schützt den IS

Außerdem wirft der Öcalan-Stellvertreter dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan vor, er würde gar nicht gegen den IS vorgehen. Mit einem Beschuss der PKK würde er obendrein deren Kampf gegen den Islamischen Staat beeinträchtigen. In Wirklichkeit diene die türkische Militäroperation dazu, die .

Einheiten der PKK kämpfen an verschiedenen Fronten gegen den IS: im Irak zusammen mit den irakisch-kurdischen Peschmergamilizen, in Syrien zusammen mit den Milizen der ihr nahestehenden syrisch-kurdischen PYD. In der Türkei führt die PKK seit 1984 einen bewaffneten Kampf, dem bislang mindestens 35.000 Menschen zum Opfer gefallen sind. Seit Frühjahr 2013 herrschte ein Waffenstillstand, der im Juli gebrochen wurde.