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Plastikmüll: NÖ schwieg zu Schmutz in der Donau

Heute Redaktion
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In der "schönen blauen Donau" schwimmen Tonnen an kleinen Plastikteilen. Laut Forschern der Universität Wien stammen sie hauptsächlich aus der Industrie. Der Chemiehersteller Borealis hat zuletzt zugegeben, dass Plastikrohstoff aus seinem Werk in Schwechat in die Donau geflossen ist. Das Land Niederösterreich hat das Umweltministerium aber nicht informiert.

In der "schönen blauen Donau" schwimmen Tonnen an kleinen Plastikteilen. Laut Forschern der Universität Wien stammen sie hauptsächlich aus der Industrie. Der , dass Plastikrohstoff aus seinem Werk in Schwechat in die Donau geflossen ist. Das Land Niederösterreich hat das Umweltministerium aber nicht informiert.

4,2 Tonnen Plastikteile fließen aus der Donau täglich ins Schwarze Meer, so . Der Chemiekonzern Borealis, über die OMV zum Teil in österreichischem Staatsbesitz, hat dazu schon vor vielen Jahren eine eigene Studie durchgeführt - mit dem Ergebnis, dass Plastik aus seinem Werk in Schwechat in den Fluss gelangt.

"Nie ein Leck gehabt"

Während Borealis zuletzt erklärt hat, die Lecks im Kanalsystem inzwischen repariert zu haben, schaut es heute anders aus. Der Konzern will "nie ein Leck in den Anlagen" gehabt haben, vielmehr soll das Plastik durch den Jahrhundert-Regen im Juli 2010 ausgeschwemmt worden sein. Wie auch immer - Nach wie vor schwimmt Plastikgranulat in der Donau, diese geringeren Mengen müssen dem Chemiekonzern zufolge von woanders stammen.

Niederösterreich hat geschwiegen

Niederösterreich ist in diesem Fall zuständig, beziehungsweise die Gewässeraufsicht des Landes. Dort hat man schon vor vier Jahren von dem "Störfall" gewusst und "Maßnahmen" eingeleitet. Die niederösterreichische Wasserwirtschaft hat ihr Wissen aber nicht mit dem Umweltministerium geteilt, weil der Stoff "nicht gefährlich genug" ist für eine Verständigung.

Das Problem fällt in die Amtszeit von Nikolaus Berlakovich, dem Vorgänger von Umweltminister Andrä Rupprechter, beide ÖVP.

Grüne schalten Staatsanwalt ein

Die Grüne Umweltsprecherin Christiane Brunner spricht von einem "Umweltskandal". Sie will jetzt von Umweltminister Rupprechter wissen, ob und wer die Sache vertuscht hat, sowie was gegen den Plastikmüll unternommen worden ist. Die Grünen bringen außerdem eine Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft ein, damit gegen Borealis ermittelt und festgestellt wird, ob und welche anderen Betriebe Plastik in die Donau spülen.