Politik

Pleite-Griechen erhöhen Löhne stärker als wir

Heute Redaktion
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Als Vorlage für ein Motivationsseminar vor frustrierten Mitarbeitern eignen sich die folgenden, nun bekannt gewordenen Daten eher nicht: Bei einem Europa-Vergleich der Lohnzuwächse seit dem Jahr 2000 liegen wir nur auf dem peinlichen 22. Platz (von 27). Sogar in den Pleite-Ländern Griechenland und Irland stiegen die Gehälter stärker.

Um exakt 40 Prozent verdienten die Österreicher im Vorjahr mehr als im Jahr 2000. In Griechenland würden wir für dieses Gehaltsplus glatt ausgelacht werden, immerhin stiegen dort die Einkommen im gleichen Zeitraum um satte 60,5 Prozent! Noch besser geht es nur den Iren, die gleich um 65,7 Prozent mehr kassieren als vor elf Jahren.

Griechenland und Irland haben eines gemeinsam: Sie sind pleite und mussten von anderen EU-Staaten, unter anderem Österreich, mit Milliarden-Zahlungen gerettet werden. Lohnerhöhungen auf Pump – dass die Griechen-Gehälter so stark stiegen, ist laut EU einer der Gründe für die dortige Schuldenkrise.

Zweistellige Gagensteigerungen bei Managern

Zum Vergleich: Bei den Deutschen wuchsen die Löhne seit 2000 nur noch um 18,2 Prozent. Eine Berufsgruppe braucht sich mit derlei läppischen Berechnungen nicht zu quälen: Bei den Managern werden zweistellige Gagensteigerungen in Jahresabständen und nicht in Jahrzehnten registriert.

Laut Arbeiterkammer verdienten die Bosse der österreichischen Leit-Unternehmen 2010 durchschnittlich 1,3 Millionen Euro. Um 20 Prozent mehr als 2010. Und 48 Mal so viel wie ein durchschnittlicher Arbeitnehmer. Rückblick ins Jahr 2000: Damals kassierten die Manager „nur“ 20 Mal so viel wie ihre Mitarbeiter …