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Pointner: "Schlierenzauer wird Karte ausspielen"

Heute Redaktion
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Am Sonntag beginnt für die Skispringer die 62. Auflage der Vierschanzentournee. ÖSV-Chefadler Alexander Pointner sieht Gregor Schlierenzauer und Thomas Morgenstern in der Favoritenrolle.

In den letzten fünf Jahren gewann immer ein Österreicher den Prestigebewerb. Der Erfolgsdruck auf dem ÖSV-Team ist entsprechend hoch. Doch Pointner kann dem durchwegs Positives abgewinnen. "Eines ist klar: besser ist, dass wir das Ding fünf Mal hintereinander gewonnen haben. Ich habe so etwas viel lieber, als wenn man etwas noch nicht gewonnen hat. Obwohl man immer sagt, der Druck ist so groß, aber mit Abstand betrachtet, ist es mir so viel lieber", so der Chefcoach gegenüber der "APA".

Schlierenzauer trotz Formtief Favorit

Nach den Favoriten gefragt, nennt Pointner vier Namen: "Morgenstern, Schlierenzauer, Stoch und Bardal." , das sieht der 42-Jährige nicht als Problem: "Egal, ob er da zuletzt in Engelberg gewonnen hätte oder Vierter geworden ist. Das spielt keine Rolle bei so einem Top-Athleten. Da ist es sogar so besser, weil er weiß, dass die Dinge genauso gelaufen sind, wie wir uns das vorgestellt haben."

Im vergangenen Jahr hatte Schlierenzauer zwar bereits drei Saisonsiege zu Buche stehen, dennoch ist die Situation laut Pointner "ganz ähnlich. Nur mit dem Unterschied, dass er jetzt komplett klar ist. Und die Karte wird er ausspielen". Die Tournee sieht er für seinen "Adlerhorst" als beste Vorbereitung für die Winterspiele in Sotschi. "Man kann wichtige Erkenntnisse und Erfahrungen sammeln und schlussendlich das Fundament und die Basis auf ein Level bringen, das man dann ausspielen kann, wenn es um olympische Medaillen geht."

Pointner befürwortet Laser-Linie

Beim Auftakt in Oberstdorf wird erstmals die Laser-Linie zum Einsatz kommen. Sie wird für die Zuschauer im Stadion anzeigen, wie weit der Athlet springen muss, um in Führung zu gehen. "Wenn man A sagt, muss man auch B sagen. Es ist das A ausgesprochen worden, indem man mit Windregeln und Gate-Verschiebungen hantiert. Es war dann klar, dass es zu wenig transparent ist, vor allem für die Zuschauer in den Stadien. Dann muss man auch B sagen und etwas finden, dass man es mitverfolgen kann. Deswegen finde ich es gut, es erhöht den Einblick und den Spannungsfaktor."

Nicht nur die Zuschauer, auch die Athleten sehen die Linie. Pointner sieht deshalb den Kopf gefordert: "Das ist eine neue Anforderung, wenn man das einfließen lassen kann und Ruhe bewahren kann, dann kann es dem einen oder anderen helfen. Der andere erstarrt vielleicht und wird mit dem schlechter umgehen können." Pointner wird am Neujahrstag seinen 43. Geburtstag feiern - seine Schützlinge wollen ihm auch zum sechsten Mal in Folge einen Tourneesieg schenken.