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Poker um die Bundesliga: "Free-TV kein Muss mehr"

Mit der Liga-Reform wird auch ein neuer TV-Vertrag ausgehandelt. Bald könnte die Bundesliga nur noch im Pay-TV gezeigt werden.

Heute Redaktion
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Keine Bundesliga mehr im ORF?
Keine Bundesliga mehr im ORF?
Bild: GEPA-pictures.com

Bis zum 4. Juli hatten interessierte TV-Stationen Zeit, ihre Gebote für die Rechte-Pakete abzugeben. Bisher lukriert die Bundesliga 22,5 Millionen Euro pro Saison. Sky überträgt jedes Spiel live, der ORF das Sonntags-Topspiel. Dazu jeweils eine Erste-Liga-Partie pro Runde am Spartenkanal ORF Sport+.

Doch damit könnte bald Schluss sein. Denn Pay-TV-Sender Sky möchte mehr Exklusivität und bietet dafür kolportierte 30 Millionen pro Saison - ohne Live-Spiel im Free-TV. "Jetzt laufen im kleinen Kreis Gespräche mit den Anbietern. Wir müssen wissen, wo ist was zu holen?", sagte Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer dem Kurier.

"Bis Ende des Jahres soll der neue TV-Vertrag abgeschlossen sein", so Ebenbauer Die Auswahl der TV-Partner ist jedoch begrenzt. Denn Streaming-Dienst DAZN zeigt kein Interesse an der Bundesliga, genauso wie ServusTV. Das Angebut von Puls 4 soll schlechter als die der Konkurrenz gewesen sein.

Legt der ORF nach?

Gut möglich, dass nun auch der ORF sein Angebot nachbessert. Schließlich verlor der öffentlich-rechtliche Sender erst kürzlich aus finanziellen Gründen die Champions League. "Außer Österreich gibt es bei vergleichbaren Märkten nur noch die Schweiz mit einem Livespiel pro Runde im Free-TV. Sonst geht es überall Richtung Pay-TV", baut Ebenbauer zusätzlichen Druck auf.

Ohne Repräsentanz im Free-TV würden allerdings auch die Sponsoreneinnahmen der Klubs zurück gehen. Das müsste Sky finanziell ausgleichen. "Aber wenn das Gesamtpaket passt, ist Free-TV kein Muss mehr."

Und eine dritte Möglichkeit hat die Bundesliga ebenfalls noch. "Es ist 2017, wir könnten alles selbst machen", schließt Ebenbauer einen eigenen Bundesliga-Kanal nicht aus - allerdings wohl nur als Druckmittel. (wem)