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Politologin empfiehlt eigene "Flüchtlingsstädte" in ...

Heute Redaktion
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Bild: Andrei Pungovschi

Die Politologin Ulrike Guerot sorgte bei ihrer Grundsatzrede im Rahmen der Wirtschaftsgespräche in Alpbach für Aufsehen. Sie forderte eigene Städte für Flüchtlinge, Segregation sei ein Zeichen der Toleranz.

Das Abkommen zwischen der EU und der Türkei ist laut Ulrike Guerot ein "hässliches". Europa sei in keinem guten Zustand, wie die deutsche Politologin bei ihrer Grundsatzrede zur Flüchtlingsfrage sagte.

Das Bild einer europäischen Leitkultur, in die sich Flüchtlinge integrieren sollen, sei in der Asylkrise nicht hilfreich. Sie verwies auf den Philosophen Theodor Adorno, der meinte, dass Leitkulturbilder immer auch einen protofaschistischen Unterton hätten.

Segregation ist ein Zeichen der Toleranz

Guerot plädiert dafür, den Flüchtlingen einfach Raum zu geben. In eigenen Städten für Flüchtlinge könnten funktionierende Soziostrukturen aufgebaut werden, anstatt Parallelgesellschaften: "Segregation ist ein Zeichen von Toleranz, heißt es in der Soziologie", sagte sie. Verlassene Städte in Ostdeutschland und Italien könnten dadurch wieder besiedelt werden.

Kritik

Der Idee von eigenen "Flüchtlingsstädten" folgte sogleich Kritik. AK-Präsident Rudolf Kaske hält die Idee in Österreich nicht für mehrheitsfähig. Für Karoly Pataki, früher CEO von Trenkwalder, sind solche Städte nichts anderes als "künstliche Ghettos".